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Prävalenz der Ellenbogenarthritis bei Patienten mit rheumatoider Arthritis
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Veröffentlicht: | 8. Oktober 2019 |
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Einleitung: Der muskuloskelettale Ultraschall ist ein wichtiges bildgebendes Verfahren bei der Diagnostik von Arthritiden, insbesondere der rheumatoiden Arthritis (RA). Dabei ist die Prävalenz einer Ellenbogengelenksarthritis bei der RA bisher sonographisch nicht spezifisch untersucht und mit der klinischen Untersuchung und weiteren Parametern korreliert worden.
Methoden: Bei 100 Patienten mit RA und 50 Patienten ohne rheumatologische Erkrankung wurden beide Cubitalgelenke gemäß den 3 relevantesten Standardebenen der DEGUM (anterior longitudinal humeroradial und humeroulnar sowie posterior longitudinal), untersucht. Dazu erfolgte eine komplette klinische Untersuchung sowie die Erfassung von Baseline Charakteristika (wie Alter, Geschlecht, u.w.), DAS28 und visuelle Schmerzskala (VAS). Die Patienten wurden in der Rheumatologie der Universitätsklinik Bonn als auch dem Rheinischen Rheumazentrum Meerbusch rekrutiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit IBM SPSS (Version25). Im Signifikanzniveau wurde ein p-Wert <0,05 festgelegt (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Ergebnisse: Das mittlere Alter des Gesamtkollektivs lag bei 58,3 Jahre (±SD 15,8). In der RA-Kohorte zeigte sich bei 54,9% ein relevanter intraartikulärer Erguss, eine Hypervaskularisation bei 6,9%, während sich in der Kontrollgruppe bei 16% ein Erguss und bei keinem eine Hypervaskularisation nachweisen ließ. Der mittlere DAS28 betrug in der RA-Kohorte 5,3 (±SD 1,1; high activity 56,9%, moderate activity 41,1%, low activity 2%). Der mittlere VAS der RA-Patienten betrug 6,41 (±SD 2,3), in der Kontrollgruppe 2,42 (± 2,9).
In der RA-Kohorte zeigte sich eine signifikante Korrelation bezüglich der Bewegungseinschränkung (BE) und dem Erguss (p-Wert < 0,001), zwischen DAS28 und BE (p-Wert 0,02) sowie DAS28 und sonographischem Erguss (p-Wert 0,022). Im Gesamtkollektiv zeigte sich eine Korrelation von DAS28 mit BE und Erguss (Grafik 1).
Ebenfalls zeigt sich im Gesamtkollektiv eine Korrelation des VAS mit BE (p-Wert < 0,001), dem Nachweis eines Ergusses (p-Wert < 0,001) und der RA Kohorte (p-Wert < 0,001).
Schlussfolgerung: Dies ist die erste Studie, in der die Prävalenz von Erguss und Synovialitis bei RA Patienten untersucht wurde. Es zeigt sich, dass die Prävalenz einer Beteiligung des Ellenbogengelenkes mit über 54% im RA Kollektiv hoch ist. Die Bewegungseinschränkung ist ein guter Indikator um eine Pathologie des Ellenbogengelenkes im Rahmen der RA aufzudecken, aber nicht bei allen RA Patienten. Im Gesamtkollektiv zeigt sich eine starke Korrelation zwischen VAS mit Erguss und BE (p-Wert < 0,001) (Grafik 2), (Abbildung 2 [Abb. 2], Abbildung 3 [Abb. 3]).