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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Die unterschiedlichen Gesichter von Knieschmerzen

Meeting Abstract

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  • Christina Gebhardt - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
  • Alla Skapenko - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
  • Hendrik Schulze-Koops - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocFA.68

doi: 10.3205/19dgrh067, urn:nbn:de:0183-19dgrh0670

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Gebhardt et al.
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Gliederung

Text

Leitsymptome bei Krankheitsmanifestation und Diagnostik: Knieschmerz

Casus 1: Ein 61-jähriger Patient klagte über streng bewegungsabhängige Schmerzen der Kniegelenke bds., in erster Linie der Kniekehlen. Gelenkschwellungen, eine Morgensteifigkeit oder Arthralgien weiterer Gelenke wurden verneint. Bei Bewegungsunfähigkeit erfolgte hausärztlich primär die intramuskuläre Verabreichung von Glukokortikoiden, im Weiteren peroral beginnend mit Prednisolon 50 mg/die und planmäßiger Reduktion, unterhalb von 5 mg/die mit wieder zunehmenden Schmerzen. Hinsichtlich des weiteren Systemüberblicks berichtete der Patient lediglich über eine ungewollte Gewichtsabnahme von 7 kg. Laborchemisch fielen deutlich erhöhte Entzündungsparameter auf (CRP 56 mg/l, BKS 52/>120 mm), klinisch und arthrosonographisch fand sich hierfür jedoch kein Korrelat. Angesichts der Kniekehlenmanifestation stellten wir den Patienten angiologisch vor, hier kam eine suspekte Kontrastmittelaufnahme im Bereich der Poplitealgefäße in der Duplexsonographie zur Darstellung. Ein weiterführendes PET-CT bestätigte letztlich den Befund einer Großgefäßvaskulitis mit Beteiligung sowohl der Arterien der unteren Extremitäten bds. als auch der Aorta mit supraaortalen Abgängen.

Casus 2: Ein 38-jähriger Patient stellte sich über die Notaufnahme mit belastungsabhängigen Schmerzen im Bereich der Knie und einer B-Symptomatik vor. Die systemischen Entzündungsparameter waren erhöht (CRP 137 mg/l), arthro- und duplexsonographisch ergab sich jedoch ein unauffälliges Bild. Bei Nachweis einer Mononeuritis multiplex und Diagnose einer Hepatitis B ein halbes Jahr zuvor erfolgte eine Angiographie der abdominellen Gefäße unter dem Verdacht des Vorliegens einer Vaskulitis. Hier ergab sich der Verdacht auf Mikroaneurysmata. Eine weitere Angiographie der Extremitätengefäße bestätigte schließlich Mikroaneurysmata, typisch für eine Panarteriitis nodosa, der mittlereren und kleinen Gefäße der Kniekehle.

Schlussfolgerung: Vaskulitiden betreffen mehrheitlich die Aorta, supraaortale Äste und die Viszeralarterien, eine Manifestation im Bereich der unteren Extremitäten ist deutlich seltener. Wir präsentieren zwei Kasuistiken mit dem klinischen Leitsymptom eines Knieschmerzes als Korrelat unterschiedlicher Vaskulitiden der Poplitealgefäße.