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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Rezidivierende septische Arthritis – oder doch eine andere Diagnose?

Meeting Abstract

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  • Ralf Trauzeddel - Helios Klinikum Berlin-Buch GmbH, Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Pädiatrische Rheumatologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocFA.36

doi: 10.3205/19dgrh036, urn:nbn:de:0183-19dgrh0361

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Trauzeddel.
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Gliederung

Text

Vorgeschichte: Im Kleinkindalter dreimalig Pneumonie, Paukendrainage nach mehrfachen Mittelohrentzündungen sowie Tonsillektomie. Im 11. Lebensjahr Minimaltrauma im rechten Sprunggelenk (Distorsion).

Leitsymptome bei Krankheitsmanifestation: Wenige Tage nach diesem Trauma Entwicklung subfebriler Temperaturen sowie klassischer Entzündungszeichen im Sprunggelenk mit nachfolgendem Vollbild einer septischen Arthritis. Beginn einer parenteralen Antibiotika-Therapie. Am 9. stationären Tag schmerzhafte Bewegungseinschränkung/Überwärmung des rechten Ellenbogengelenkes.

Diagnostik: Hochpathologische systemische Entzündungszeichen (crP 180 mg/l, BSR 100mm/h), Blutkultur steril. Im MRT Nachweis einer Osteomyelitis im Bereich mehrerer Fußwurzelknochen. Im Ellenbogengelenk sonografischer Nachweis eines Gelenkergusses und in der MRT Untersuchung Diagnose einer Osteomyelitis mit Gelenkerguß sowie ausgeprägter Weichteilreaktion.

Therapie: Initial intravenöse antibiotische Therapie, Synovektomie und mehrfache Gelenkspülungen sowie anschließend orale antibiotische Therapie über 6 Wochen.

Weiterer Verlauf: Eine dauerhafte Bewegungseinschränkung im Ellenbogen infolge einer durch den septischen Prozeß eingetretenen knöchernen Destruktion führte 2 Jahre später zum Versuch einer arthroskopischen Arthrolyse. In der Folge entwickelte sich erneut das Bild einer septischen Arthritis im operierten Gelenk. Die Therapie gestaltete sich wiederum kompliziert und war durch mehrfache Wechsel der Antibiotika sowie Gelenkspülungen gekennzeichnet.

Auf Grund des ungewöhnlichen Verlaufs der septischen Arthritis/Osteomyelitis mit initial bifokalem Befall und Rezidiv, jeweils nach vorausgegangenen Traumata, erfolgte eine erneute differenzialdiagnostische Beurteilung. Es konnte die Diagnose eines PAPA-Syndroms (pyogene Arthritis, Pyoderma gangraenosum und Akne), einer hereditären autoinflammatorischen Erkrankung, gestellt werden. Das in der Kindheit mit dem Bild einer septischen Arthritis verlaufende PAPA-Syndrom ist ein sehr seltene Differenzialdiagnose und sollte bei ungewöhnlichen Krankheitsverläufen in Betracht gezogen werden.