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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Myositische Veränderungen in der MRT/PET bei einem Patienten mit Polymyalgia rheumatica

Meeting Abstract

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  • Matthias Braun - Helios Seehospital Sahlenburg, Abt. Internistische Rheumatologie, Cuxhaven
  • Ingo Hartig - Helios Seehospital Sahlenburg, Abt. Internistische Rheumatologie, Cuxhaven
  • Lars Schwarze - Klinik Hancken, Radiologie, Cuxhaven

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocFA.28

doi: 10.3205/19dgrh028, urn:nbn:de:0183-19dgrh0284

Veröffentlicht: 8. Oktober 2019

© 2019 Braun et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Polymyalgia rheumatica verursacht keine Veränderungen der Muskulatur in der Bildgebung. Wir präsentieren einen Fall einer Polymyalgia rheumatica mit Nachweis entzündlicher Veränderungen der proximalen Oberschenkelmuskulatur.

Kasuistik: Wir berichten über einen 72-jährigen Pat. mit stammnahen Myalgien, Morgensteifigkeit, reduziertem AZ und deutlich erhöhte Entzündungswerte (BSG 90, CRP 10,4 mg/dl). Über eine Muskelschwäche klagte der Pat. nicht. Eine Polymyalgia rheumatica wurde diagnostiziert und eine Steroidtherapie mit 50mg Prednisolon eingeleitet. Eine begleitende Arteriitis temporalis wurde mittels Duplex Sonographie ausgeschlossen. Zum Ausschluß einer begleitender Aortitis erfolgte eine MRT des Abdomens, die keine Gefäßauffälligkeiten zeigte. Auf den caudalen MRT Schnitten fiel ein deutliches Ödem der Oberschenkelmuskulatur bds. auf (Abbildung 1). Die Ck und LDH waren unauffällig, ANA und ENA negativ. Zur weiteren Abklärung erfolgte ein PET-MRT, das ebenfalls entzündliche Muskelveränderungen in den Oberschenkeln aufwies, keinen Hinweis auf eine Großgefäßvaskulitis. Unter dem Prednisolonstoß kam es zu einer zügigen Besserung der Myalgien, Besserung der Entzündungsparameter.

Diskussion: Entzündliche Muskelveränderungen werden in der Bildgebung bei der Polymyalgia rheumatica nicht beobachtet. Bei einer Untersuchung von 241 Pat. mit MRT Untersuchungen zur Differentialdiagnose von Myalgien wiesen 86% der Pat. mit Polymyalgia rheumatica ein unauffälliges MRT der Muskulatur auf [1], allerdings wiesen auch 14% Auffäligkeiten auf. Differentialdiagnostisch ergaben sich keine Hinweise auf eine entzündliche Myopathie, die Muskelenzyme waren unauffällig, ANA, Jo-1 Antikörper konnten nicht nachgewiesen werden. Statine wurden von dem Pat. nicht eingenommen, kein vorangehender viraler Infekt.

Zusammenfassung: Wir interpretieren die myositischen Veränderungen in der MRT und PET als seltene, atypische Manifestation der Polymyalgia rheumatica.


Literatur

1.
Beese MS, Winkler G, Maas R, Bücheler E. MRI of musculature in myalgia – indications and image findindings. Aktuelle Radiol. 1996 May;6(3):119-29.