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Langzeitverlauf und Zytokinsignatur der Lupus-like Disease unter TNF-Inhibitoren
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2019 |
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Einleitung: Die sogenannte Lupus-like Disease (LLD) ist eine klinisch relevante Komplikation der TNF-Inhibitor-Therapie. Wir untersuchten den Langzeitverlauf der LLD unter TNF-Inhibition und die Zytokinsignatur von Patienten mit serologischen oder klinischen Merkmalen einer LLD.
Methoden: In die Studie aufgenommen wurden Patienten mit entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule, des Darmes und der Haut, die mit einem TNF-Inhibitor als erster Biologika-Therapie behandelt wurden und deren schriftliches Einverständnis vorlag. - Eine positive LLD-Serologie war gegeben bei erhöhten ANA-Titern und ebenfalls erhöhten Werten für ds-DNS-Antikörper. Eine LLD wurde diagnostiziert, wenn zusätzlich mindestens ein klinisches Merkmal eines SLE vorlag. Bei Patienten mit serologischen oder klinischen Auffälligkeiten wurden 6 durch Interferone aktivierbare Gene analysiert und die Werte mit den Proben gepaarter Kontrollen (unter anti-TNF-Therapie) verglichen.
Ergebnisse: Zwischen 2012 und 2014 wurden 223 Patienten mit rheumatoider Arthritis, Spondylarthropathien und entzündlichen Darmerkrankungen in die Studie aufgenommen. 30 Individuen entwickelten eine voll positive LLD-Serologie, in 5 dieser Fälle trat eine Arthritis auf. Die jährliche Inzidenzrate der LLD nach den vorab definierten Kriterien lag bei 1,1%.
Bei 33 Patienten mit erhöhten ds-DNS-Antikörpern konnte die Beobachtungszeit um 18 Monate verlängert werden. In 16 Fällen war die Therapie beendet worden, in 17 Fällen ohne klinische Zeichen einer LLD wurden TNF-Inhibitoren weiter verabreicht. Der Vergleich der Gruppen ergab folgende Ergebnisse:
- Eine Beendigung der TNF-Inhibitorgabe (und die Prednisolongabe in 5 Fällen) führten in allen Fällen zu abnehmenden Konzentrationen Lupus-assoziierter Autoantikörper (p=0,006) und zu einem Abklingen der Manifestationen bei zuvor symptomatischen Patienten;
- Eine Fortsetzung der primären TNF-Inhibitor-Therapie führte zu stabilen bis ansteigenden Konzentrationen Lupus-assoziierter Autoantikörper (p=0,049 für Therapiefortführung vs. Therapieabbruch) und war von einem weiteren Fall einer LLD mit deutlicher Arthritis begleitet;
- Die Untersuchung Interferon-aktivierbarer Gene bei 8 Patienten ließ keinen sicheren Einfluss der TNF-Inhibitor-Therapie erkennen.
Schlussfolgerung: Die Persistenz Lupus-assoziierter Autoantikörper und das Auftreten einer weiteren klinisch manifesten LLD unter fortgeführter TNF-Inhibitortherapie bestätigt die Assoziation von TNF-Inhibitoren mit dieser immunologisch vermittelten Erkrankung. Ein sicherer Zusammenhang der LLD mit einer Aktivierung von Interferonen konnte nicht aufgezeigt werden.