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Untersuchung des cardiovaskulären Risikos bei Patienten mit Fibromyalgie mittels carotis-femoralis Pulswellengeschwindigkeit: Ergebnisse einer prospektiven Studie
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2019 |
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Einleitung: Autonome Dysfunktion, ein wichtiges Merkmal von Fibromyalgie, wird in der wissenschaftlichen Literatur in Zusammenhang mit erhöhtem cardiovaskulären (CV) Risiko gebracht. CV-Risiko assoziiert wiederum mit aortaler Steifigkeit, die mittels carotis-femoralis Pulswellengeschwindigkeit (cfPWV) untersucht wird. Ziel dieser Arbeit ist es, die Hypothese von erhöhtem cfPWV bei Patienten mit FMS zu überprüfen und die Assoziation zwischen cfPWV und FMS-assoziierten Parametern sowie ausgewählten traditionellen CV-Risikofaktoren zu untersuchen.
Methoden: cfPWV wurde bei 99 Patienten mit FMS und 102 gesunden Kontrollen gemessen. Der statistische Unterschied zwischen den cfPWV-Werten in den zwei Gruppen nach Adjustierung für mögliche Störfaktoren wurde mit Hilfe der multiplen Regressionsanalyse untersucht. Die Korrelationen zwischen cfPWV und FMS assoziierten Parametern wie Schmerzintensität auf der EuroQol-visuellen Analogscala (EQ-VAS) und FMS-Druckpunkten wurden ebenso analysiert. Schlussendlich wurden die Zusammenhänge zwischen cfPWV und laborchemischen Parametern (Patientengruppe) oder traditionellen CV-Risikofaktoren (beider Gruppen) untersucht.
Ergebnisse: Die deskriptiven Charakteristika der Patienten und der gesunden Probanden sind auf Tabelle 1 [Tab. 1] zu sehen.
Adjustierte statistische Analysen für die wichtigsten Störfaktoren ergaben signifikant höhere cfPWV-Werte in der Patientengruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe (padj=0,044). cfPWV korrelierte mit Alter sowohl in der Patienten- als auch in der Kontrollgruppe (rho=0,614, p<0,001 und rho=0,678, p<0,001 jeweils). Darüber hinaus korrelierte cfPWV in der Kontrollgruppe mit systolischem, diastolischem und mittleren arteriellem Druck (p<0,001, p=0,013 und p<0,001 jeweils) und mit dem Body Mass Index (BMI) (p=0,003).
Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass auch nach Adjustierung für cfPWV assoziierte Störfaktoren, Patienten mit FMS höhere aortale Steifigkeit als gesunde Kontrollen haben können. Dies kann ein Hinweis für ein hohes CV-Risiko bei FMS sein. Unseres Wissens nach ist diese die größte Studie, die die ‘‘Gold-Standard‘‘-Untersuchungsmethode für aortale Steifigkeit bei Patienten mit FMS untersucht und die Erste, die höhere cfPWV-Werte im Vergleich zu Gesunden gezeigt hat.