gms | German Medical Science

46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

19.09. - 22.09.2018, Mannheim

Untersuchung des cardiovaskulären Risikos bei Patienten mit Fibromyalgie mittels carotis-femoralis Pulswellengeschwindigkeit: Ergebnisse einer prospektiven Studie

Meeting Abstract

  • Konstantinos Triantafyllias - ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Rheumatologie, Bad Kreuznach
  • Marco Stortz - Johannes Gutenberg Universitätsmedizin, Rheumatologie, Mainz
  • Michele De Blasi - ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Rheumatologie, Bad Kreuznach
  • Christian Leistner - Gemeinschaftspraxis Wiesbaden, Wiesbaden
  • Julia Weinmann-Menke - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, I. Medizinische Klinik, Schwerpunkt für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Nephrologie, Mainz
  • Andreas Schwarting - Universitätsklinikum Mainz und ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Bad Kreuznach

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Mannheim, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocVS.23

doi: 10.3205/18dgrh212, urn:nbn:de:0183-18dgrh2124

Veröffentlicht: 5. Februar 2019

© 2019 Triantafyllias et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Autonome Dysfunktion, ein wichtiges Merkmal von Fibromyalgie, wird in der wissenschaftlichen Literatur in Zusammenhang mit erhöhtem cardiovaskulären (CV) Risiko gebracht. CV-Risiko assoziiert wiederum mit aortaler Steifigkeit, die mittels carotis-femoralis Pulswellengeschwindigkeit (cfPWV) untersucht wird. Ziel dieser Arbeit ist es, die Hypothese von erhöhtem cfPWV bei Patienten mit FMS zu überprüfen und die Assoziation zwischen cfPWV und FMS-assoziierten Parametern sowie ausgewählten traditionellen CV-Risikofaktoren zu untersuchen.

Methoden: cfPWV wurde bei 99 Patienten mit FMS und 102 gesunden Kontrollen gemessen. Der statistische Unterschied zwischen den cfPWV-Werten in den zwei Gruppen nach Adjustierung für mögliche Störfaktoren wurde mit Hilfe der multiplen Regressionsanalyse untersucht. Die Korrelationen zwischen cfPWV und FMS assoziierten Parametern wie Schmerzintensität auf der EuroQol-visuellen Analogscala (EQ-VAS) und FMS-Druckpunkten wurden ebenso analysiert. Schlussendlich wurden die Zusammenhänge zwischen cfPWV und laborchemischen Parametern (Patientengruppe) oder traditionellen CV-Risikofaktoren (beider Gruppen) untersucht.

Ergebnisse: Die deskriptiven Charakteristika der Patienten und der gesunden Probanden sind auf Tabelle 1 [Tab. 1] zu sehen.

Adjustierte statistische Analysen für die wichtigsten Störfaktoren ergaben signifikant höhere cfPWV-Werte in der Patientengruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe (padj=0,044). cfPWV korrelierte mit Alter sowohl in der Patienten- als auch in der Kontrollgruppe (rho=0,614, p<0,001 und rho=0,678, p<0,001 jeweils). Darüber hinaus korrelierte cfPWV in der Kontrollgruppe mit systolischem, diastolischem und mittleren arteriellem Druck (p<0,001, p=0,013 und p<0,001 jeweils) und mit dem Body Mass Index (BMI) (p=0,003).

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass auch nach Adjustierung für cfPWV assoziierte Störfaktoren, Patienten mit FMS höhere aortale Steifigkeit als gesunde Kontrollen haben können. Dies kann ein Hinweis für ein hohes CV-Risiko bei FMS sein. Unseres Wissens nach ist diese die größte Studie, die die ‘‘Gold-Standard‘‘-Untersuchungsmethode für aortale Steifigkeit bei Patienten mit FMS untersucht und die Erste, die höhere cfPWV-Werte im Vergleich zu Gesunden gezeigt hat.