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Die Screeningsprechstunde als wirksames und ressourcenschonendes Instrument zur frühen Diagnose und Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen: Daten aus der historischen Kohorte
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2019 |
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Einleitung: Die frühe Diagnosestellung und zeitnahe Einleitung einer spezifischen Therapie sind wesentliche prognostische Faktoren bei der Versorgung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. Der bundesweite Kapazitätsengpass mit Wartezeiten von mehreren Monaten bis zur ersten rheumatologischen Abklärung ist das markanteste Defizit der gegenwärtigen Versorgung.
Methoden: Aus der Überzeugung heraus, dass dieses Problem effektiv nur durch gezielte Reorganisation bestehender Kapazitäten und Zugangswege gelöst werden kann, hat die Sektion Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg seit 02/2016 die Screeningsprechstunde als Modellprojekt etabliert. Ab 02/2018 wird das Projekt durch eine prospektive Registerstudie (SCREENED (Screen for Early Diagnosis) Register) flankiert, die bei Patienten mit neudiagnostizierter entzündlich-rheumatischer Erkrankung den Krankheitsverlauf über 5 Jahre ab Erstvorstellung verfolgt. Langfristiges Ziel ist die systematische Kosten-Nutzenbewertung der Screeningsprechstunde aus medizinischen, versorgungstechnischen, organisatorischen und ökonomischen Blickwinkeln.
Ergebnisse: Die Auswertung der historischen Kohorte aus den ersten 24 Monaten der Screeningsprechstunde ermöglicht bereits eine erste Bestandsaufnahme der Charakteristika und der gegenwärtigen Versorgungsqualität entzündlich-rheumatischer Erkrankungen in der Rhein-Neckar-Region.
Schlussfolgerung: Basierend auf demographischen Daten, Prävalenzen der einzelnen Erkrankungen, Zeiterfassung zwischen Erstmanifestation, Diagnosestellung, Einleitung erster spezifischer Therapie und Erreichen der Remission sowie der Sensitivitäts- und Spezifitätsbewertung kann ein signifikanter Nutzen der Screeningsprechstunde als wirksames und ressourcenschonendes Instrument zur frühen Diagnose und Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen belegt werden. Erste Daten einer Zwischenauswertung werden in Mannheim vorgestellt werden.