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46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

19.09. - 22.09.2018, Mannheim

Mortalität von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) in Deutschland 2012: Analyse der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von 60 Millionen Menschen

Meeting Abstract

  • Isabell Haase - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Georg Pongratz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, Düsseldorf
  • Oliver Sander - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Ralph Brinks - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Matthias Schneider - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Mannheim, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocEV.10

doi: 10.3205/18dgrh058, urn:nbn:de:0183-18dgrh0587

Veröffentlicht: 5. Februar 2019

© 2019 Haase et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bislang existieren kaum Mortalitätsdaten von RA-Patienten in Deutschland. Seit kurzem liegen Daten zu Prävalenz und Inzidenz der RA vor, die etwa 75% der deutschen Bevölkerung einbeziehen. Für chronische Erkrankungen kann bei bekannter Prävalenz und Inzidenz die Übersterblichkeit von Erkrankten im Vergleich zu Nicht-Erkrankten abgeschätzt werden.

Methoden: Mithilfe des mathematischen Zusammenhangs zwischen altersspezifischer Prävalenz, Inzidenz und Mortalität wurde die alters- und geschlechtsspezifische Hazard Ratio (HR) der Mortalitätsraten für Patienten mit diagnostizierter RA im Vergleich zu Patienten ohne RA geschätzt [1]. Die standardisierten Mortalitätsraten (SMR) für Männer und Frauen wurden anhand der geschlechtsspezifischen Altersverteilungen in Deutschland im Jahr 2012 berechnet. Darüber hinaus wurden für Männer und Frauen im Alter von 40 und 60 Jahren mit diagnostizierter RA die verlorenen Lebensjahre (Years of Lost Life, [YLL]) berechnet.

Ergebnisse: Die Daten in [2] ermöglichen eine Schätzung der geschlechtsspezifischen HR im Alter von 40 bis 95 Jahren. Die altersspezifischen HRs sind sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen RA-Patienten erhöht [Abbildung 1 [Abb. 1], linke bzw. rechte Graphik]. Die SMR im Alter von 40 bis 95 Jahren liegt bei 1,93 für Männer bzw. 2,15 für Frauen. Im Alter von 40 Jahren betragen die YLL 12,0 bzw. 7,5 Jahre für Männer und Frauen mit RA, im Alter von 60 Jahren sind dies 5,2 und 4,7 Jahre.

Schlussfolgerung: Trotz der Limitation der Datenquelle (Abrechnungsdaten) ist eine Abschätzung der Übersterblichkeit in Form einer HR möglich und führt zu plausiblen Ergebnissen. Die erhaltenen SMRs ähneln denen vergleichbarer Populationen [3]. Im Alter von 40 Jahren sind Männer mit RA stärker von einer verkürzten Lebenserwartung betroffen als Frauen mit RA, während im Alter von 60 Jahren der Unterschied zwischen den Geschlechtern nahezu aufgehoben ist.


Literatur

1.
Brinks R, Landwehr S. A new relation between prevalence and incidence of a chronic disease. Math Med Biol. 2015 Dec;32(4):425-35. DOI: 10.1093/imammb/dqu024 Externer Link
2.
Steffen A, Holstiege J, Goffrier B, Bätzing J. Epidemiologie der rheumatoiden Arthritis in Deutschland – eine Analyse anhand bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten. In: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), editor. Versorgungsatlas-Bericht Nr 17/08. Berlin: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi); 2017. DOI: 10.20364/VA-17.08 Externer Link
3.
Dadoun S, Zeboulon-Ktorza N, Combescure C, Elhai M, Rozenberg S, Gossec L, Fautrel B. Mortality in rheumatoid arthritis over the last fifty years: systematic review and meta-analysis. Joint Bone Spine. 2013 Jan;80(1):29-33. DOI: 10.1016/j.jbspin.2012.02.005 Externer Link