gms | German Medical Science

46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

19.09. - 22.09.2018, Mannheim

Undifferenzierte Arthritis bei einer jungen Patientin – ungewöhnliche Ausprägung eines „alten Bekannten“

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Anna Caroline Bartelheimer - Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • Hans Bastian - Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • Andreas Krause - Immanuel Krankenhaus Berlin, Klinik für Innere Medizin, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Mannheim, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocFA.26

doi: 10.3205/18dgrh027, urn:nbn:de:0183-18dgrh0271

Veröffentlicht: 5. Februar 2019

© 2019 Bartelheimer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Vorgeschichte: 34-jährige irakisch-stämmige Patientin mit anamnestisch seit Jahren bestehender, Glukokortikoid-sensibler Polyarthritis der Hand-, Finger- und Zehen-Gelenke beidseits. Familienanamnese hinsichtlich entzündlicher Erkrankungen leer.

Körperlicher Untersuchungsbefund: Bei Aufnahme keine floride Arthritis. Druckschmerzen an Ellenbogen-, Hand-, Finger-, Kniegelenken sowie Hüftgelenk rechts. Gaenslen-Zeichen beidseits positiv.

Diagnostik:

Labor: CRP<1,0 mg/l (Norm<5 mg/l), BSG 14/33 mm (Norm <11/20 mm). Negative RF IgM, ACPA (CCP-AK), ANA und ENA. Übriges Routinelabor inklusive Serum-Harnsäure und Urinstatus ebenfalls unauffällig.

Bildgebung: Röntgen der Hände mit multiplen periartikulären Verkalkungen vor allem MCP II, III links, Daumensattelgelenk beidseits., radiokarpal links, im Vergleich zur Voruntersuchungen (4 Jahre zuvor) progredient [Abbildung 1 [Abb. 1]], [Abbildung 2 [Abb. 2]]. Röntgen der Vorfüße mit weiteren periartikulären Verkalkungen insbesondere am MTP I und PIP V links. Keine erosiven oder nennenswerten degenerativen Veränderungen [Abbildung 3 [Abb. 3]].

In der Arthrosonographie der Beschwerden-führenden Gelenke zeigte sich ein Erguss ohne Hyperperfusion am MTP I rechts, keine Synovitis, keine Tenosynovitis, keine Tophi, keine Bursitis.

Röntgen-Thorax und Abdomensonographie unauffällig.

Diagnose, Therapie und weiterer Verlauf: Ausgeprägte Hydroxyapatit-Ablagerungserkrankung bei einer jungen Patientin. Sowohl Ausprägung als auch das junge Patientenalter machen den Fall ungewöhnlich. Es handelt es sich um eine Differentialdiagnose der akuten, undifferenzierten Polyarthritis. Hydroxylapatit-Ablagerungen finden sich jedoch u.a. auch bei Arthrose, Periarthropathia humeroscapularis calcificans, systemischer Sklerose, Myositis oder idiopathischer Calcinose.

Therapeutisch wurden zunächst NSAR bei Bedarf eingesetzt. Im weiteren ambulanten Verlauf wurde bei rezidivierender Polyarthritis die Einnahme von Colchicin empfohlen.