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45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

06.09. - 09.09.2017, Stuttgart

Handhabung eines Fertigpen zur subkutanen Selbstapplikation von Methotrexat

Meeting Abstract

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  • Miguel Hattesohl - medac GmbH, Wedel
  • Michael Tribanek - medac GmbH, Wedel
  • Kirsten Gescher - medac GmbH, Wedel

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Stuttgart, 06.-09.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocVS.13

doi: 10.3205/17dgrh244, urn:nbn:de:0183-17dgrh2444

Veröffentlicht: 4. September 2017

© 2017 Hattesohl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Methotrexat (MTX) ist das DMARD der ersten Wahl zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) [1]. Ein hoher Stellenwert gilt ebenso für die Therapie der Psoriasis-Arthritis (PsA) und der Psoriasis vulgaris (PsV) [2], [3].

Studien an RA-Patienten zufolge weist seine subkutane gegenüber der oralen Verabreichung Vorteile bzgl. Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit auf [4], [5].

Seit der Einführung von MTX-Fertigspritzen ist die subkutane Selbstapplikation dem Patienten grundsätzlich möglich, nicht allen gelingt ihre Anwendung jedoch problemlos. Die Verwendung des metex® PEN, einem Fertipen zur Autoinjektion, kann die Verabreichung für den Patienten erleichtern. Gemäß einer vergleichenden Cross-Over-Studie wird der Fertigpen einer Fertigspritze überwiegend bevorzugt [6]. Während sich seine Handhabung unter Studienbedingungen als überzeugend erwies [7], liegen umfangreiche Daten aus der klinischen Routine bislang nicht vor. Ziel dieser Praxisdokumentation war daher die Überprüfung der Handhabung des metex® PEN unter Alltagsbedingungen.

Methoden: In die zwischen 2013 und 2015 multizentrisch durchgeführte Praxisdokumentation konnten Patienten eingeschlossen werden, wenn sie innerhalb der zugelassenen Indikationen bereits mit dem metex® PEN behandelt worden waren oder eine Behandlung geplant war. Die Handhabung wurde durch Bewertung einzelner Schritte zweier Selbstinjektionen unter ärztlicher Aufsicht im Abstand von ca. 12 Wochen (V1 und V2) und durch eine abschließende Gesamtbewertung sowohl durch Arzt als auch Patienten mittels ordinaler Skalenniveaus beurteilt. Die Auswertung erfolgte deskriptiv mittels statistischer Standardverfahren. Die Berechnung eines Gesamtscores zur Handhabung ermöglichte einen Vergleich zwischen V1 und V2.

Ergebnisse: Von den 478 eingeschlossenen im Mittel 56,2±13,7 Jahre alten Patienten waren 57,1% weiblich und 42,1% männlich, darunter 39,3% mit RA, 34,7% mit PsV, 23,4% mit PsA und 12,6% mit anderen Erkrankungen. Bei 87,7% wurde der Fertigpen erstmals eingesetzt, 61,5 % hatten zuvor bereits MTX erhalten. Die Einzelschritte zur Handhabung, Abziehen der Schutzkappe, Handhabung beim Aufsetzen, Auslösen des Injektionsknopfes, Herausziehen des PEN sowie Lage des PEN in der Hand wurden von Arzt und Patient gleichermaßen in beiden Visiten zu stets über 90% mit sehr gut oder gut bewertet. Dabei wurde die Handhabung in V2 signifikant besser beurteilt als in V1 (p<0,0001 im Gesamtscore). Die Injektionen erfolgten bei über 93% fehlerfrei.

Schlussfolgerung: Die Autoinjektion mittels metex® PEN ermöglicht eine einfache und komfortable subkutane Selbstapplikation von MTX im klinischen Routinealltag.


Literatur

1.
Krüger K, Wollenhaupt J, Albrecht K, et al. S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zur sequenziellen medikamentösen Therapie der rheumatoiden Arthritis. 2012.
2.
Gossec L, Smolen JS, Ramiro S, et al. European League Against Rheumatism (EULAR) recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological therapies: 2015 update. Ann Rheum Dis. 2016;75(3):499–510.
3.
Nast A, Gisondi P, Ormerod AD, et al. European S3-Guidelines on the systemic treatment of psoriasis vulgaris - Update 2015. EDF in cooperation with EADV and IPC. http://onlinelibrary.wiley.com/store/10.1111/jdv.13354/asset/supinfo/jdv13354-sup-0001-DataS1.pdf?v=1&s=b537740852c89200b2131f209dbd2a0af20ead88 (Stand: 24.04.2017) Externer Link
4.
Schiff MH, Jaffe JS, Freundlich B. Head-to-head, randomised, crossover study of oral versus subcutaneous methotrexate in patients with rheumatoid arthritis: drug-exposure limitations of oral methotrexate at doses ≥15 mg may be overcome with subcutaneous administration. Ann Rheum Dis. 2014;73(8):1549-51.
5.
Braun J, Kästner P, Flaxenberg P, et al. Comparison of the clinical efficacy and safety of subcutaneous versus oral administration of methotrexate in patients with active rheumatoid arthritis: results of a six-month, multicenter, randomized, double-blind, controlled, phase IV trial. Arthritis Rheum. 2008;58(1):73-8
6.
Demary W, Schwenke H, Rockwitz K, et al. Subcutaneously administered methotrexate for rheumatoid arthritis, by prefilled syringes versus prefilled pens: patient preference and comparison of the self-injection experience. Patient Prefer Adherence. 2014;8:1061-71.
7.
Pachon JA, Kivitz AJ, Heuer KU, et al. Assessing usability, label comprehension, pen robustness and pharmacokinetics of a self-administered prefilled autoinjector pen of methotrexate in patients with rheumatoid arthritis. SAGE Open Med. 2014.