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45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

06.09. - 09.09.2017, Stuttgart

Autonome Dysfunktion bei Autoinflammation: Ergebnisse einer prospektiven, kontrollierten Studie bei Patienten mit familiärem Mittelmeerfieber

Meeting Abstract

  • Katharina Valda - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München
  • Philipp Moog - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München
  • Ozan Eren - Neurologische Klinik und Poliklinik der Universität München, München
  • Veronika Rauschel - Neurologische Klinik und Poliklinik der Universität München, München
  • Andreas Straube - Neurologische Klinik und Poliklinik der Universität München, München
  • Hendrik Schulze-Koops - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München
  • Matthias Witt - Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, Rheumatologie, München

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Stuttgart, 06.-09.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocVS.09

doi: 10.3205/17dgrh240, urn:nbn:de:0183-17dgrh2400

Veröffentlicht: 4. September 2017

© 2017 Valda et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Autonome Dysfunktion (AD) kann erheblich zur Krankheitslast chronisch-entzündlicher Erkrankungen beitragen. Bei Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis konnte die AD auch als Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität identifiziert werden. Die Bedeutung der AD bei Patienten mit familiärem Mittelmeerfieber (FMF) ist bislang unzureichend untersucht. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation der AD bei FMF-Patienten in Deutschland.

Methoden: Symptome und Befunde der AD bei FMF-Patienten wurden mit alters- und geschlechtsgematchten Kontrollen verglichen. Symptome wurden mittels COMPASS31 evaluiert, ein validierter Fragebogen u.a. zur Beurteilung orthostatischer, sekretomotorischer, gastrointestinaler und pupillomotorischer autonomer Domänen. Objektive Befunde der AD wurden durch Analyse der Herzfrequenzvariabilität während forcierter Respiration, der Hautleitwertänderungen während Kopfrechnen und des Blutdruckverhaltens bei Schmerzreizen gemessen.

Ergebnisse: 25 Patienten und 25 gesunde Kontrollen wurden in die Studie eingeschlossen. FMF-Patienten hatten eine signifikant höheren mittleren COMPASS31 Gesamtscore (22.9 versus 7.2, p <0.001). Signifikante Unterschiede wurden auch in den orthostatischen, sekretomotorischen und gastrointestinalen Subdomänen gefunden. Objektive Tests auf AD mittels Analyse der Herzfrequenzvariabilität, der Hautleitwertänderungen und des Blutdruckverhalten zeigten dagegen keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten und Kontrollen. COMPASS31 Scores und die objektiven Messbefunde zeigten keine Korrelation mit Krankheitsaktivität oder Krankheitsschwere.

Schlussfolgerung: Symptome der AD sind bei FMF-Patienten häufiger als bei gesunden Kontrollen und könnten zur Krankheitslast bei FMF-Patienten beitragen. Zumindest in unserer Kohorte ergaben sich in drei Tests keine Hinweise einer AD bei FMF-Patienten, wobei diese Tests aber nicht das komplette Spektrum einer AD-Abklärung abdecken.