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Axiale Spondylarthropathie – Indikation zum Osteoporosescreening?
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Veröffentlicht: | 4. September 2017 |
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Einleitung: Bei Patienten mit Ankylosierender Spondylitis finden sich überdurchschnittlich häufig Osteopenie und Osteoporose vorzugsweise an der LWS, weniger am Schenkelhals. Als Ursachen werden der chronisch entzündliche Prozess und reduzierte Beweglichkeit postuliert. Häufig tritt die entzündliche Phase der Erkrankung im frühen Erwachsenenalter auf. In diesem Alterssegment ist eine gezielte Osteoporosediagnostik, insbesondere eine DXA-Messung lt. Empfehlung der ZÄS (Zentraler Erfahrungsaustausch der Ärztlichen Stellen) nicht empfohlen.
Methoden: 141 Patienten (m = 53, w = 88) mit gesicherter axialen Spondylarthropathie vom nichtröntgenologischen Typ wurden im Rahmen einer Beobachtung einer DXA-Messung unterzogen.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten betrug 32,5 Jahre. Zusätzliche Parameter waren BSG, CrP, Vitamin D - Mangel, HLA-B27 - Status, BMI und Nikotinabusus. Bei 10 Patienten (7,1%) fand sich eine Osteoporose an der LWS mit einem T-Score < -2,5. Bei 1 Patienten (0,7%) fand sich eine Osteoporose am Schenkelhals. 34 Patienten (24,1%) zeigten eine Osteopenie mit T-Score Werten zwischen -2,5 und -1,0 an der LWS. Am Schenkelhals zeigten sich mit 33 Patienten (SHre, 23,4%) bzw. 32 Patienten (SHli, 22,7%) identische Befunde. Bei 44 Patienten (31,2%) mit axialer Spondylarthropathie finden sich an der LWS T-Score Werte, die einer Osteopenie oder Osteoporose entsprechen und behandlungspflichtig wären.
Schlussfolgerung: Patienten mit axialer Spondylarthropathie werden in den Leitlinien der DVO bezüglich der Diagnosekriterien unzureichend berücksichtigt und zeigen häufig schon frühzeitig eine Osteopenie oder Osteoporose. Auch die Empfehlungen zur Indikation einer DXA-Messung sollten für diese Patienten angepasst werden. Bei 31,2% der untersuchten Patienten ergab sich eine therapeutische Konsequenz.