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Einleitung: Die Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine autoimmune Erkrankung, die durch Gelenkentzündungen ohne adäquate Behandlung zu Bewegungseinschränkungen mit Funktionsverlust, erniedrigter Lebensqualität, gehäufter depressiver Symptomatik und dadurch zu erheblichen Einschränkungen in Alltagsleben und Beruf führen kann. Durch ADAPTHERA wurde in Rheinland-Pfalz ein flächendeckendes Netzwerk, welches Patienten mit RA-typischen Symptomen schnellstmöglich einen Termin zuschreibt und gleichzeitig wichtige klinische und laborchemische Daten für die Rheumaforschung sammelt. Ziel der hiesigen Studie ist die Erfassung und Darstellung der ADAPTHERA-Verlaufsdaten bezüglich RA-Aktivität, Lebensqualität und Depressivität.

Methoden: Die Datenerhebung erfolgte in einem Teil der ADAPTHERA-kooperierenden Zentren (Subgruppenanalyse). Es wurden folgende Fragebögen zu Funktionalität und Lebensqualität erhoben: Funktionsfragebogen Hannover (FFbH), Health Assessment Questionnaire (HAQ), Functional Assessment of Chronic Illness Therapy-Fatigue (FACIT-F), EuroQOL Health Related Quality of Life (EQ5-D), World Health Organisation Well Being Index (WHO5) und Patient Health Questionnaire (PHQ9). Zudem wurden klinische Parameter wie die Zahl geschwollener und schmerzhafter Gelenke, aktuelle Krankheitsaktivität (visuelle Analogskala), Schmerz (visuelle Analogskala) und Morgensteifigkeit sowie Laborparameter wie BSG, CRP, Anti-CCP und Rheumafaktor untersucht. Es wurden Rheumadok und adapthera.imbei zur Datenübermittlung verwendet. Die Auswertung erfolgte mittels SPSS.

Ergebnisse: Von Januar 2012 bis Oktober 2016 konnten 254 Patienten eingeschlossen werden. Bei 147 Patienten lagen Verlaufsdaten bis 12 Monate, bei 95 bis einschließlich 24 Monate und bei 58 bis einschließlich 36 Monate vor. In der Kohorte befanden sich 82 (32,3%) Männer und 172 (67,3%) Frauen. Das mittlere Alter bei Aufnahme lag bei 54,8 (±15,2) Jahren. 94 (37,5%) erhielten innerhalb von 3 Monaten nach Symptombeginn die Diagnose. 54,7% waren Anti-CCP-Antikörper positiv, 52,2% Rheumafaktor positiv. Die DAS28-Remissionsraten der ADAPTHERA-Kohorte liegen nach 12 Monaten bei 60%, nach 24 Monaten bei 71% und nach 36 Monaten bei 58%. Eine signifikante Verbesserung in den Funktionalitätsscores HAQ und FFbH findet sich von Baseline auf Visite nach 3 Monaten. Die Fragebögen EQ5 und WHO5 weisen einen ähnlichen Verlauf auf mit einer deutlichen Besserung von Aufnahme bis zur Visite nach drei Monaten. Bei Aufnahme in die Kohorte fielen bei 7% erhöhte, mit einer Depression vereinbare Werte im PHQ9 (Cut-off 10).

Schlussfolgerung: Die Wichtigkeit einer frühen Diagnose der RA steht außer Frage. Neben der Erkrankung selbst dürfen die Funktionalität im Alltag, die Lebensqualität und eine mögliche Depression, gerade zu Beginn, nicht außer Acht gelassen werden. Die engmaschige rheumatologische Betreuung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Remission und langanhaltend guter Funktionalität und Lebensqualität. Durch das Rheumanetzwerk ADAPTHERA wurde in Rheinland-Pfalz der erste Schritt hin zur flächendeckenden Versorgung geschaffen.