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44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

31.08. - 03.09.2016, Frankfurt am Main

Bedeutung des Fibromyalgiesyndroms bei Patienten mit Spondylarthritis

Meeting Abstract

  • Romy Büttner - Uniklinikum Leipzig, Leipzig
  • Olga Malysheva - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig
  • Sybille Arnold - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig
  • Christoph G. O. Baerwald - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Frankfurt am Main, 31.08.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocSP.41

doi: 10.3205/16dgrh304, urn:nbn:de:0183-16dgrh3044

Veröffentlicht: 29. August 2016

© 2016 Büttner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Spondylarthritis (SpA) ist gekennzeichnet durch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Therapien haben sich in den letzten Jahren stetig verbessert, so dass bei einem Großteil der Patienten Beschwerdelinderung erreicht wird. Es gibt jedoch Patienten, die weiterhin über Schmerzen und funktionelle Beeinträchtigungen klagen.

Ziel: Untersuchung der SpA-Patienten auf ein Fibromyalgiesyndrom (FMS).

Methoden: 157 SpA-Patienten (ASAS-Kriterien, 2011) wurden untersucht. Das Alter lag zwischen 22 und 82 Jahren, davon 34 % weiblich. 33,7 % Patienten bekommen eine symptomatische Schmerztherapie, 11 % DMARDs, 43 % erhalten eine Biologika-Therapie und 12 % eine Therapie mit DMARDs und Biologika. Der BASDAI, BASMI, BASFI, VAS, die krankheitsbezogene Lebensqualität (ASQoL), CRP-Wert, sowie der Wide Spread Pain Index (WPI) und der Symptom Severity Score (SS) zum Erfassen eines FMS (modifizierte ACR-Kriterien 2010) wurden ermittelt.

Ergebnisse: Ein FMS lag bei 29 % SpA-Patienten vor. Von den betroffenen mit FMS litten 30% an einem axialen, 61 % (signifikant häufige) an axialem/peripeherem und 9 % an peripherem Befall im Vergleich zu den SpA-Patienten ohne FMS (59% axiale, 30 % axiale/periphere, 11 % periphere Beteiligung). Auf der VAS zeigten FMS Patienten deutlich erhöhte Schmerzintensitäten im Vergleich zu den SpA–Patienten ohne FMS (57,7 ± 3,5 mm vs 32,1 ± 2,1 mm, p < 0.001). Der BASDAI betrug ohne FMS 3,4 ± 0,17 und bei vorliegendem FMS mit deutlicher Erhöhung bis auf 6,0 ± 0,23 (p < 0.001). Der BASFI war bei den Patienten ohne FMS signifikant niedriger (3,0 ± 0,21) im Vergleich zur den Patienten mit FMS (5,75 ± 0,38, p < 0.001). Der BASMI unterscheidet sich nicht signifikant zwischen den Patienten mit FMS (3,3 ± 0,39) und ohne FMS (2,84 ± 0,24). Die ASQoL war stärker beeinträchtigt bei den FMS positiven Patienten (4,5 ± 4 vs. 10,3 ± 4,3, p < 0.01). FMS positive bekommen häufiger nur symptomatische Schmerztherapie (37 % vs. 29 %) und DMARDs (13 % vs. 9,4 %).

Schlussfolgerung: Jeder dritte Patient leidet zusätzlich an einem FMS. Dies ist mit stärkeren Schmerzen, einer höheren Krankheitsaktivität und einer geringeren Funktionalität im Alltag verbunden. Ein personalisiertes multimodales Behandlungskonzept sollte bei SpA–Patienten symptombezogen erstellt werden.