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Frühe Arthritis: Outcome einer integrierten Versorgung im Vergleich zur CAPEA-Kohorte
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Die Früharthritis-Studie CAPEA wurde „initiiert, um zu untersuchen, wieviele Patienten mit einer Früharthritis unter den Bedingungen der rheumatologischen Regelversorgung in Deutschland eine anhaltende Krankheitsremission erreichen und [...] mit welchen Therapiestrategien dies erreicht wird“ [1]. Nach 2 Jahren hatten 37% der Patienten weiterhin eine moderate bis hohe Krankheitsaktivität. Wir gingen der Frage nach, ob eine integrierte Versorgung der frühen Arthritis zu besseren Ergebnissen führt.
Methoden: Wir analysierten den Krankheitsverlauf und das outcome über 24 Monate von 96 Patienteneiner integrierten Versorgung von Früharthritis-Patienten (Alter 56.1 ± 13.3, 77% weiblich), diedie CAPEA-Einschlusskriterien erfüllten (Arthritis mindestens 6 bis maximal 26 Wochen inmindestens 2 Gelenken oder in einem peripheren Gelenk und Morgensteifigkeit über 30Minuten Dauer). Diagnosen zu t24 (24 Monate): n = 11 seropositive rheumatoide Arthritis (RA),n = 63 seronegative RA, n = 18 Psoriasis-Arthritis (PsA), n = 4 undifferenzierte Arthritis (uA).
Ergebnisse: In der Gesamtkohorte verringerte sich die Krankheitsaktivität (DAS28) von t0 zu t24 von 3.92 ±1.26 auf 2.22 ± 1.05. Nach 2 Jahren waren 74% der Patienten in einer Remission (DAS < 2.6),91% erreichten eine niedrige Krankheitsaktivität (DAS ≤ 3.2). Im Vergleich zur RA erzielten PsAund uA höhere Remissionsraten (83% bzw. 100 % DAS28 < 2.6). Die mittlere Steroiddosis verringerte sich von 2.1 ± 5.3 mg auf 1.4 ± 2.2 mg, wobei bei t24 nur noch 31 Patienten (32%)mit Steroiden behandelt wurden. 63 Patienten (66%) wurden zu t24 mit tDMARDs therapiert(51 Patienten mit Monotherapie: 28 HCQ, 13 MTX, 7 SASP, 3 sonstige; 7 mit Kombinationstherapie), 3 Patienten (3%) mit Biologika (CAPEA t24:DAS28-Remission 40%, niedrige Krankheitsaktivität 63%; Steroide 50%, 2.5 mg Prednisolon;Biologika 12%).
Schlussfolgerung: In den beiden Settings führten dieselben Einschlusskriterien zu einer unterschiedlichenDiagnoseverteilung. Außerdem war die Dropout-Rate in der CAPEA-Kohorte mit 50% und damitdie Wahrscheinlichkeit eines Selektionbias sehr hoch. Unter diesen Einschränkungen deutendie Daten aber dennoch darauf hin, dass sich durch eine strukturierte, konsequent an treat-to-targetorientierte, engmaschige integrierte Versorgung der frühen Arthritis bessere Ergebnissebei geringerem ökonomischen Aufwand (deutlich niedrigere Biologikaquote) und niedrigeremSteroideinsatz erzielen lassen als durch eine Routineversorgung.
Literatur
- 1.
- Albrecht K, Callhoff J, Edelmann E, Schett G, Schneider M, Zink A. Klinische Remission bei rheumatoider Arthritis. Daten aus der Früharthritiskohortenstudie CAPEA [Clinical remission in rheumatoid arthritis. Data from the early arthritis cohort study CAPEA]. Z Rheumatol. 2016 Feb;75(1):90-6. DOI: 10.1007/s00393-015-0019-5