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Bildgebende Remission im Gelenkultraschall führt zu einem besseren funktionellem Outcome bei Patienten mit früher Rheumatoider Arthritis – Ergebnisse der US IMPERA Studie – US7 Score Implementation Study in Early Rheumatoid Arthritis
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Neue therapeutische Ansätze in der Rheumatologie in Kombination mit dem „Treat to target“- Prinzip stellen Herausforderungen an bildgebende Verfahren. Ziel dieser nationalen Studie in Deutschland war die Erhebung des funktionellen Outcome, gemessen am Health Assessment Questionnaire (HAQ), bei Patienten mit früher Rheumatoider Arthritis (RA) mit einer Krankheitsdauer ≤2 Jahren. Dazu wurden zwei Kohorten randomisiert, die zum einen nach klinischen Standarduntersuchungen (klinische Kohorte) und zum anderen durch einen zusätzlichen Gelenkultraschall (US) mittels US7 Score (US-Kohorte) untersucht wurden.
Methoden: Es wurden klinische (HAQ, DAS28, VAS des Patienten) sowie laborchemische (Blutsenkungsgeschwindigkeit [BSG], C-reaktives Protein [CRP]) Parameter der Krankheitsaktivität an sieben verschiedenen Zeitpunkten über 18 Monate in beiden Kohorten analysiert. Das Therapieziel wurde entsprechend internationaler Therapiestandards auf einen DAS28 < 3,2 festgelegt. In der US-Kohorte wurden Therapieentscheidungen nach zusätzlichen Remissionskriterien im US (B-Bild US [GSUS] < 2 und Power Doppler-US [PDUS] = 0 auf Gelenkebene) vorgenommen. In der Subgruppe der US-Kohorte erfolgte zusätzlich die Analyse der oben genannten Parameter in Abhängigkeit vom Remissionsstatus der Patienten im Gelenkultraschall.
Ergebnisse: Die Daten von 313 Patienten (klinische Kohorte [n=147], US-Kohorte [n=166]) zeigten im Verlauf von 18 Monaten in beiden Kohorten nach Einleitung/Umstellung einer antirheumatischen Therapie (nach Leitlinien) eine Reduktion des DAS28, VAS, CRP und BSG zu einem Status geringer Krankheitsaktivität sowie eine Verbesserung der Funktionalität (HAQ), ohne dass signifikante Unterschiede zwischen beiden Kohorten berechnet werden konnten. Demgegenüber wiesen Patienten mit US-Remission im Vergleich zu Patienten, die die US-Remissionskriterien nicht erfüllten, nach 18 Monaten einen signifikant geringeren HAQ, DAS28 und VAS auf (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Therapiestrategien entsprechend dem „Treat to Target“-Prinzip führen im 18-monatigen Verlauf bei Früh-RA-Patienten -unabhängig von einer zusätzlichen US-Untersuchung- zu einer geringen Krankheitsaktivität und einer verbesserten Funktionalität hinsichtlich HAQ. Jedoch zeigen Patienten mit einer bildgebenden Remission im US eine signifikant bessere Funktionalität sowie geringere Krankheitsaktivität. Schlussfolgernd sollte eine zusätzliche US-Untersuchung mit dem Ziel einer bildgebenden Remission in den klinischen Alltag integriert werden.