Artikel
Pneumocystis jirovecii Pneumonie unter Methotrexat und Leflunomid
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Immundefizienz birgt ein erhöhtes Risiko klinisch apparente Pneumozystisinfektionen zu entwickeln. Nach Einführung der retroviralen Therapien gehört die Pneumozystis- Pneumonie (PcP)zu den am häufigsten Aids definierenden Erscheinungen. Ebenfalls ein erhöhtes Risiko für eine Pneumozystisinfektion haben Patienten mit malignen Erkrankungen undimmunsuppressiver Therapie bei z.B. Z.n. Transplantation und entzündlich rheumatischen Erkrankungen.
Gerne möchten wir eine Kasuistik aus unserer Klinik vorstellen bei der es im Rahmen einer klassischen DMARD Medikation zu einer Infektion mit Pneumozytstis jirovecii gekommen ist.
Methoden: Wir berichten von einer 74-jährigen Patienten mit langjährigem Verlauf einer HLA B27 positiven Psoriasisarthritis mit führend peripherer Gelenkbeteiligung. Eine basistherapeutische Medikation bestand seit 16 Monaten aus der Kombination Methotrexat 7,5 mg/Woche (s.c.) und Leflunomid 20 mg/die. Unter der Kombinationstherapie konnte eine Remission erzielt werden. Die Medikation wurde bis hierhin gut vertragen.Eine zusätzliche Prednisolonmedikation bestand nicht.
Klinisch fiel Ende des letzten Jahres (2015) eine deutliche AZ Minderung sowie ein Anstieg des CRPs auf 7,4 mg/dl auf (BSG 81 mm). Anamnestisch Husten und Dyspnoe. Konventionell radiologisch primär kein Anhalt für ein Infiltrat. Die BGA aber mit deutlicher Hypoxäamie (pO2 57 mmHg). Im Verlauf progrediente Dysnpoe (intermittierende nicht-invasive Beatmung notwendig)und Durchführung einer CT Thorax Untersuchung. Hier ausgedehnte flaue milchglasartige Infiltrate beidseits. Mittels PCR aus der anschliessend durchgeführten Bronchoalveolären Lavage Nachweis von Pneumocystis jirovecii.
Eine antbiotische Sanierung mittels Trimethoprim/Sulfametoxazol (Cotrimoxazol) wurde eine geleitet. Hierunter rasche Stabilisierung der Patientin.
Bildgebende Diagnostik: Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2], Abbildung 3 [Abb. 3], Abbildung 4 [Abb. 4], Abbildung 5 [Abb. 5], Abbildung 6 [Abb. 6], Abbildung 7 [Abb. 7]
Schlussfolgerung: In den letzten Jahren werden zunehmede Pneumocystis jirovecii Erkrankungen dokumentiert. Dies ist u.a.in Zusammenhang mit einer immer sensitiveren und spezifischer Diagnostik zusehen, auf der anderen Seite steht den behandelnden Ärzten ein immer größer werdendes Spektrum an immunmodulierenden Therapiestrategien zur Verfügung, welche ebenfallsals ursächlich diskutiert werden.
Entsprechend der aktuellen Literatur scheint das Auftreten einer Pneumocystis Pneumonie unter konventionellen DMARDs selten, bei unklaren pulmonalen Veränderungen sollte aufgrund einer hohen Mortalität zwingenddie PCPindie differentialdiagnostischen Überlegungen eingebunden werden.