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Arthrosonografische Normwerte im Kindes- und Jugendalter – Gelenkkapselform
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Bei rheumatischen Erkrankungen gilt der sonografische Nachweis einerkonvexen Form der Gelenkkapsel als Ausdruck eines durch den Entzündungsprozess bedingten Gelenkergusses. Bisher liegen keine Untersuchungen im Kindes-und Jugendalter vor, die die Form der Gelenkkapsel bei gesunden Kindern und Jugendlichen in Abhängigkeit von Alter und Geschlechts beschreiben.
Methoden: In einer alters- und geschlechtsbezogenen, multizentrischen Studie untersuchten wir die Form der Gelenkkapsel von Schulter-, Ellenbogen-, Hüft- (in Neutralstellung und Aussenrotation) und Sprunggelenken. Die Beurteilung erfolgte im Longitudinalschnitt an gesunden Kindern und Jugendlichen zwischen dem zweiten und 18. Lebensjahr. Die Beschreibung erfolgte deskriptiv als konkav, gerade bzw. konvex verlaufende Kapselform in Bezug zur jeweils dorsal der Kapsel verlaufenden Knochenoberfläche.
Ergebnisse: Die Daten von 447 Probanden (245 Mädchen) konnten ausgewertet werden, wobei 6 gleichverteilte Altersgruppen gebildet wurden.Für das Schulter-und Sprunggelenk zeigte sich eine überwiegend konkave Form in allen Altersstufen, für das Ellenbogengelenk vor allem in den jüngeren Altersstufen sowohl eine konkave als auch gerade Kapselformation mit zunehmender altersabhängiger Konkavität. Die Hüftgelenkskapselzeigte in Aussenrotation eine vorwiegend konkave oder gerade Form. Die Neutralstellung im Hüftgelenk führt zu einer eher konvexen oder geraden Kapselform.
Schlussfolgerung: Eine konvexe Gelenkkapselform kommtauch bei gesunden Kindern und Jugendlichen vor und kann als alleiniges sonografisches Zeichen für einen Gelenkergusses oder eine Synovialitis nicht zur Anwendung kommen.