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Arbeitsunfähigkeit der Patienten mit rheumatoider Arthritis im Rahmen der integrierten Versorgung
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Eine der schwerwiegenden Folgen der rheumatoiden Arthritis als chronischer Erkrankung sind Einschränkungen der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit, mit erheblichen Auswirkungen für die Patienten und aus Perspektive der Gesellschaft. Verbesserungen in diesem Lebensbereich gehören deshalb zu den wichtigsten Zielen der rheumatologischen Versorgung.
Zielsetzung: Analyse des Verlaufs der Arbeitsunfähigkeit aufgrund der rheumatoiden Arthritis im Rahmen einer integrierten Versorgung gemäß §§ 140 a-h SG BV in Niedersachsen.
Methoden: Zwischen 2012 und 2015 wurden 835 Patienten mit rheumatoider Arthritis von 18 niedergelassenen Rheumatologen in Niedersachsen und aus der Rheumatologischen Ambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover in den IGV-Vertrag eingeschlossen und bis zu 3 Jahre im Verlauf beobachtet. Die Arbeitsunfähigkeit wurde per Selbstauskunft von den Patienten retrospektiv für 6 Monate per Fragebogen und die Funktionskapazität mittels FFbH ermittelt. Für 472 Patienten liegen komplette 12-Monatsdaten vor, die Datenanalyse erfolgte im prä-post Design.
Ergebnisse: 205 Patienten (43%) waren <65 Jahre alt (im Mittel 54,5 ± 8,9), der Frauenanteil betrug 70%. Die Anteile der Patienten mit niedriger Krankheitsaktivität (DAS28 ≤ 3,2) stiegen von 53% (n = 108) auf 64% (n = 132), in Remission (DAS28 < 2,6) von 33 % (n = 67) auf 43% (n = 88) und mit uneingeschränkter Funktionskapazität (FFbH-Score > 80%) von 44% (n = 91) auf 54% (n = 111). Der mittlere DAS28-Wert ging von 3,35 ± 1,4 auf 2,90 ± 1,2 und der Anteil der krank geschriebenen Patienten von 17% (n = 34) auf 11% (n = 23) zurück.
Schlussfolgerung: Während bei Baseline noch 17% der erwerbstätigen Patienten innerhalb der letzten 6 Monate aufgrund ihrer rheumatischen Erkrankung arbeitsunfähig waren, konnte der Anteil nach 12-monatiger Behandlung im Rahmen der integrierten Versorgung um 35% auf 11% reduziert werden. Die Teilnahme an einem strukturierten Behandlungsprogramm könnte sich positiv auf die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Patienten mit rheumatoider Arthritis auswirken.