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44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

31.08. - 03.09.2016, Frankfurt am Main

Ein Blick in die Galskugel: Ist ein prädiktiver MRT-Score in der Lage eine negative EULAR-Response bei RA vor Umstellung auf einen TNF-Blocker vorherzusagen

Meeting Abstract

  • Philipp Sewerin - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Ralph Brinks - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Christoph Schleich - Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • Stefan Vordenbäumen - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Matthias Schneider - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Benedikt Clemens Ostendorf - Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie, UKD, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Frankfurt am Main, 31.08.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocDI.05

doi: 10.3205/16dgrh028, urn:nbn:de:0183-16dgrh0287

Veröffentlicht: 29. August 2016

© 2016 Sewerin et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ist ein prädiktiver Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) Score in der Lage negativen EULAR-Response bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) vor Umstellung auf einen TNF-Blocker vorauszusagen?

Methoden: Remission-Plus war eine multizentrische Studie „real-life“ MRT-Studie mit dem Ziel MRT-Bildgebung in die Diagnostik und Therapiekontrolle bei der RA zu integrieren. MRT Untersuchungen wurden vor Therapieeskalation (T0) und nach 12 Monaten (T1) durchgeführt und nach dem OMERCAT rheumatoid arthritis MRI score (RAMRIS) ausgewertet. Zusätzlich wurden klinische und laborchemische Parameter (DAS-28 und CRP) bei jeder Visite erhoben. Der neue MRT-Score wurde als logistische Regression berechnet und ist eine Kombination aus dem Patientenalter, dem Geschlecht, dem Vorhandensein von Rheumafaktoren und/oder CCP-Antikörpern sowie dem RAMRIS-Score zu T0. Die logistische Regression wurde für mögliche confounder adjustiert und wurde in der Maßzahl area-under-the-curve (AUC) bewertet. Zur weiteren Validierung wurde aufgrund der Anzahl der Patienten ein bootstrapping-Verfahren zum Resampling 5000-fach durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurde 315 Patienten mittels NF-MRT untersucht, wobei 29 Patienten (20 Frauen, median 57 Jahre (IQR 46-65) Jahre) auf eine Therapie mit TNF-Blockern eskaliert wurden. Poor-responder (n=5) und non-poor-responder (n=24 nach EULAR-response Kriterien) hatten retrospektiv einen mittleren RAMRIS-T0 von 14.4 bzw. 52.0 (Wilcoxon test p<0,01). Hohe RAMRIS-Scores schienen sich protektiv für ein mögliches nicht-ansprechen auszuwirken, wobei das odds-ratio für einen Anstieg des RAMRIS um einen Punkt 0.90 betrug (95% Konfidenzintervall 0.79-1.03, p =12%). Auch nach Adjustierung der möglichen Störgrößen Alter, CCP-AK, CRP, Rheumafaktor und DAS28 zu baseline blieben die Werte stabil. Die mittlere AUC nach der bootstraping-Analyse betrug 88.9% mit einer IQR 84.0-92.8%.

Schlussfolgerung: Mit dem RAMRIS-T0 (vor Therapieumstellung) kann negativer EULAR-response bei Patienten mit einer RA vor Umstellung auf einen TNF-Blocker mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden. Die Vorhersagekraft des neuen Scores war dabei mit einer AUC von bis zu 95% überraschend hoch. Aufgrund dieser guten Prädiktion könnte der neue MRT-Score nach weiterer Prüfung in klinischen Studien ein gutes Instrument zur personalisierten Medizin werden.