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Die therapierefraktäre monoartikuläre JIA
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Für die Diagnosestellung einer oligoartikulär verlaufenden JIA, insbesondere bei therapierefraktärem Verlauf, müssen unterschiedliche Differentialdiagnosen bedacht werden. Wir präsentieren einen solchen Fall, bei dem sich eine 13-jährige Jugendliche mit seit drei Wochen bestehenden starken Schmerzen und atraumatischer Schwellung des rechten Kniegelenkes ohne Angabe von Morgensteifigkeit vorstellte.
Leitsymptome bei Krankheitsmanifestation: Schmerzhafte Gonarthritis rechts.
Diagnostik: Laborchemisch zeigten sich folgende Werte: ANA 1:1640, IgM-RF negativ, BSG 6 mm/h, Borrelienserologie negativ. Die Arthrosonographie ergab einen Kniegelenkerguss mit Synovialisverdickung rechts. Mittels konventioneller Radiologie und MRT konnte ebenfalls der erwähnte Gelenkerguss ohne knöcherne Pathologien dargestellt werden. Zunächst wurde eine antiphlogistische Therapie mit NSAIDs angeraten.
Therapie: Bei anhaltender Beschwerdepersistenz erfolgte nach vier Monaten eine erneute Vorstellung. Unter Annahme einer juvenilen idiopathischen Oligoarthritis wurde bereits auswärts eine IAS-Gabe und schließlich auch in unserer Klinik dreimalig die intraartikuläre Gabe von Triamcinolonhexacetonid durchgeführt. Es zeigte sich stets ein gutes Therapieansprechen. Schließlich erfolgte bei erneut auftretender Schwellung des rechten Kniegelenkes mit Bewegungseinschränkung und Belastungsschmerz ein Therapieversuch mit drei Methylprednisolonzyklen. Hierbei zeigte sich ebenfalls zunächst eine Besserung der klinischen Symptomatik mit jedoch regelmäßig auftretender Verschlechterung ca. drei Wochen nach der Kortisonpulstherapie. Auch eine 5. IAS-Gabe führte nicht zur Remission.
Wir diskutierten die Durchführung einer Synovektomie als ultima ratio.
Weiterer Verlauf: Eine präoperativ durchgeführte MRT ergab nun massenhaft intraartikuläre Reiskörperchen. Auch im konventionellen Röntgenbild zeigten sich typische intraartikuläre Verkalkungen. Mittels Kniegelenksarthroskopie erfolgte eine Ausräumung der makroskopisch knorpeligen Veränderungen und eine arthroskopische Teilsynovektomie. Histologisch wurden eindeutig Knorpelzellen nachgewiesen.
Schlussfolgerung: So konnten wir abschließend die Diagnose einer primären synovialen Osteochondromatose stellen, die sich jedoch erst im Verlauf bildgebend demaskierte.