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43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Evaluation des Strukturierten Patienteninformationsprogramms für Rheumatoide Arthritis (StruPI-RA)

Meeting Abstract

  • Monika Schwarze - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Sportmedizin, Hannover
  • Tobias Stephan Kaeding - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Sportmedizin, Hannover
  • Uwe Tegtbur - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Sportmedizin, Hannover
  • Christof Specker - Universitätsklinikum Essen, St. Josef Krankenhaus, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc51.09 - EV.07

doi: 10.3205/15dgrh041, urn:nbn:de:0183-15dgrh0416

Veröffentlicht: 1. September 2015

© 2015 Schwarze et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen einer effektiven Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA) spielen Patientenschulungen eine wichtige Rolle, um den Kenntnisstand der PatientInnen zu ihrem Krankheitsbild zu verbessern, ein Selbstmanagement zu ermöglichen und die Therapieadhärenz zu steigern. Mit der StruPi-RA (Strukturierte Patienteninformation für Rheumatoide Arthritis) wurde nun erstmalig ein ambulantes Patientenschulungsprogramm entwickelt, das neben der Vermittlung von Wissen über RA, die Beteiligung der PatientInnen an Entscheidungen über Therapiefragen sowie den Umgang mit der Erkrankung im Alltag und Beruf in den Mittelpunkt stellt.

Methoden: Es wurde im April 2015 ein mit der Arbeitsgemeinschaft der kooperativen Rheumazentren in der DGRh e.V. konsentiertes Evaluationsprojekt aufgesetzt. Zunächst wird in einer Einführungsphase die Umsetzungsqualität der StruPI-RA in den teilnehmenden rheumatologischen Einrichtungen evaluiert. In der Hauptphase werden PatientInnen eingeschlossen, bei denen innerhalb der letzten sechs Monate die Diagnose einer RA gestellt wurde oder ein Wechsel der Basistherapie stattgefunden hat. Die Interventionsgruppe bilden Teilnehmende des StruPi-RA Programms (n=380), die Kontrollgruppe (n=380) erhält eine Standardinformation (Patienteninformations-Broschüre). Die Datenerhebung findet zu vier Messzeitpunkten statt. Eingesetzte Messinstrumente sind der Health Education Impact Questionnaire (heiQ) [1] – ein Instrument zur Messung schulungsnaher Effekte sowie weitere Fragebögen zur Messung der Lebensqualität, Funktionsfähigkeit und Arbeitsbewältigung. Des Weiteren gehen objektive, medizinische Kenngrößen (Medikation, Laborwerte, DAS28, usw.) in die Datenbasis ein. Es werden verschiedene statistische Parameter (Effektstärken, Varianzanalysen mit Messwiederholungen, Mittelwertvergleiche und Subgruppenanalysen) zur Beantwortung der Fragestellungen herangezogen.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zur Umsetzungsqualität der StruPi-RA in einer Teilgruppe der Einrichtungen werden im Sommer 2015 erwartet. Der Beginn der Hauptphase der kontrollierten Studie zu den Effekten von StruPi-RA mit den entsprechenden Instrumenten ist ab Herbst 2015 geplant. Es wird erwartet, dass sich die Intervention StruPi-RA gegenüber der Kontrollgruppe als nützlich und effektiv erweist und PatientInnen mit RA von einer strukturierten ambulanten Patientenschulung gegenüber denen ohne entsprechende Intervention in Bezug auf schulungsnahe Kriterien wie Selbstmanagement, Compliance (Therapiemitarbeit) und Empowerment (Befähigung) sowie weiterer Outcomeparameter profitieren. Ebenfalls ließen sich auch Verbesserungen im Hinblick auf Krankheitsaktivität, Medikamentenverbrauch etc. ablesen.

Schlussfolgerung: Eine Implementierung von StruPi-RA in die Versorgungsroutine kann bei Nachweis einer Wirksamkeit erfolgen. Zudem ist geplant eine Datenbank einzurichten, in der Evaluationsergebnisse gesammelt werden und zum Zwecke der Qualitätssicherung genutzt werden können.


Literatur

1.
Schuler M, Musekamp G, Faller H, Ehlebracht-König I, Gutenbrunner C, Kirchhof R, Bengel J, Nolte S, Osborne RH, Schwarze M. Assessment of proximal outcomes of self-management programs: translation and psychometric evaluation of a German version of the Health Education Impact Questionnaire (heiQ™). Qual Life Res. 2013 Aug;22(6):1391-403. DOI: 10.1007/s11136-012-0268-6 Externer Link