gms | German Medical Science

42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Klangentspannung bei Fibromyalgie im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Matthias Braun - Helios Seehospital Sahlenburg, Abt. Internistische Rheumatologie, Cuxhaven
  • Faina Iosifovna Matveeva - Helios Seehospital Sahlenburg, Abt. Internistische Rheumatologie, Cuxhaven

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocVS.04

doi: 10.3205/14dgrh264, urn:nbn:de:0183-14dgrh2642

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Braun et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Fibromyalgie Syndrom ist eine komplexe chronische Schmerzerkrankung, die mit hohem Leidensdruck einerseits und begrenzten therapeutischen Ansätzen andererseits einhergeht. Die multimodale Schmerztherapie (MMST) hat sich in einer Metaanalyse als überlegen gegenüber konventionellen Therapieansätzen erwiesen (Ref. 1). Ziel dieser Studie war zu überprüfen, ob durch Intensivierung der Entspannungsverfahren mit Klangentspannung nach Peter Hess die Behandlungsergebnisse sich verbessern lassen in Bezug auf Schlafqualität, Entspannung, Schmerz.

Methoden: 100 Patienten (Pat.) mit gesicherter Fibromyalgie, die die ACR Kriterien (Ref. 2) erfüllten und wegen ambulant therapierefraktärem Verlauf zur multimodalen Schmerztherapie stationär eingewiesen wurden, wurden prospektiv in 2 Gruppen randomisiert. Der FIQ war in beiden Gruppen vergleichbar (Gruppe 1: 89,1, Gruppe 2: 94,4). Die Verweildauer der stationären Behandlung zur MMST war ebenfalls vergleichbar (Gruppe 1: 9,8 Tage, Gruppe 2: 9,4 Tage). Bei einer Gruppe wurde eine MMST mit Klangentspannung nach Peter Hess durchgeführt, bei der zweiten Gruppe wurde die identische MMST ohne Klangentspannung durchgeführt. Das Beschwerdeausmaß der Fibromyalgie wurde mittels Fibromyalgia impact questionaire (FIQ) ermittelt, täglich wurde das Schmerzausmaß mittels visueller Analogskala (VAS) und die Veränderung vom Anfang zum Ende des Aufenthaltes erfasst. Am Ende der MMST wurde mittels Fragebogen die Besserung der globalen Schmerzen (0-100%), die Besserung des Einschlafens und Durchschlafens, die Besserung der Fähigkeit zu Entspannen (0-10) und die Besserung der Beweglichkeit (0-10) erfasst.

Ergebnisse: Die Schmerzintensität mittels der VAS Einschätzung besserte sich in Gruppe 1 signifikant um 3,9, in Gruppe 2 lediglich um 2,5 (Abb. 1). 28/50 Pat. der Gruppe 1 berichteten über verbessertes Einschlafen, während das in Gruppe 2 nur bei 23/50 der Fall war. Bzgl. der Verbesserung des Durchschlafens zeigte sich keine Differenz zwischen den Gruppen 1 und 2. Die Gruppe 1 beurteilte die Verbesserung der Entspannung mit 6,2, die Gruppe 2 mit 5,8. Kein Unterschied ergab sich zwischen den Gruppen in Bezug auf die Verbesserung der Beweglichkeit.

Schlussfolgerung: Die MMST Gruppe mit Klangentspannung zeigte ein signifikant besseres Ansprechen der Therapie in Bezug auf Schmerzreduktion (VAS Skala). Einschlafen und erlernte Fähigkeit zu Entspannen verbesserten sich nicht signifikant. Dringend notwendig sind weitere kontrollierte Studien von alternativen Therapieansätzen um die Effektivität zu belegen, bzw. Ergebnisse zu bestätigen.