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Psoriasis palmoplantaris unter Therapie mit TNF-alpha Blockern – 2 Fallkasuistiken
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Unter einer Therapie mit Biologika wurden unterschiedlichste Hautveränderungen beschrieben. Wir beschreiben zwei Kasuistiken von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) bei denen es zu einer Psoriasis palmoplantaris unter einer Therapie mit einem TNF-alpha Inhibitor gekommen ist.
Methoden: 2 Patienten mit aktiver RA (Patient 1: weiblich, 48 Jahre, Erstdiagnose (ED) 12/2002; RF+ und CCP+ Patient 2: männlich,65 Jahre, 10/2010, RF+). Bei unzureichender Erkrankungskontrolle unter herkömmlichen DMARDS erfolgte eine Therapie mit Etanercept. Hierunter entwickelten beide Patienten mit einer Latenz von etwa 6 Monaten ein palmoplantares Exanthem und Schuppung der Haut an diesen Stellen. Zudem zeigte Pat. 1 eine Osteitis am Copus sterni. Klinisch profitierten die Patienten von der eingeleiteten Therapie (Pat.1 und Pat.2 mit DAS28 <1,6 nach 6 Monaten). Bei beiden Patienten erfolgte eine Umstellung auf ein anderen TNF-alpha Inhibitor (Certolizumab bzw. Adalimumab). Hierunter allerdings Persistenz der Hautveränderungen bzw. sogar eine Zunahme. Daher erfolgte der Wechsel auf das Interleukin-6 blockierende Tozilizumab.
Ergebnisse: Die Hautveränderungen vor Therapieumstellung sowie im Verlauf wurden fotographisch dokumentiert. Bei Patientin 1 kam es sehr rasch nach Umstellung zu einem Sistieren der Hautveränderungen. Die Patientin zeigte allerdings im Verlauf ein Rezidiv der Entzündung am Sternum. Bei Patient 2 zeigte sich ein eher langsamerer jedoch stetiger und ebenfalls deutlicher Rückgang der Psoriasis palmoplantaris. Die Erkrankung war unter derTherapie mit Tocilizumab ebenfalls in Remission.
Schlussfolgerung: Die Entstehung einer Psoriasis mit unterschiedlichen Ausprägungen (Psoriasis vulgaris, psoriatisches Exanthem oder auch der Psoriasis palmoplantaris) ist eine seltene Komplikation, die unter einer Therapie mit TNF-alpha Inhibitoren entstehen kann. Der zugrundeliegende Pathomechanismus dieser Nebenwirkung ist nicht genau bekannt. Unsere Daten zeigen, dass diese Nebenwirkung offenbar kein wirkstoffspezifischer sondern ein gruppenspezifischer Effekt zugrunde liegt, da es erst nach dem Wechsel der Zytokinblockade auf den IL-6 Hemmstoff Tocilizumab zu einer Linderung bzw. Ausheilung kam.