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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis und Langzeit-Glukokortikoidtherapie ist systemische Inflammation vor dem Hintergrund vergleichbarer typischer Osteoporose-Risikofaktoren mit reduziertem Knochenmineralgehalt assoziiert

Meeting Abstract

  • Peter Oelzner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena
  • Antje Schwabe - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena
  • Gabriele Lehmann - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena
  • Thorsten Eidner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Abt. Rheumatologie/Osteologie, Jena
  • Gunter Wolf - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocRA.27

doi: 10.3205/14dgrh222, urn:nbn:de:0183-14dgrh2227

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Oelzner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Obwohl neben hohem Lebensalter, niedrigem BMI, hoher kumulativer Glukokortikoiddosis und langer Erkrankungsdauer auch eine hohe entzündliche Aktivität als Risikofaktor für eine systemische Osteoporose bei Rheumatoider Arthritis (RA) gilt, ist der Einfluß der entzündlichen Aktivität gegenüber dem der typischen Osteoporoserisikofaktoren auf den Knochenmineralgehalt (BMD) im Langzeitverlauf der RA schwer abzuwägen. In unserer Studie sollte der Einfluß der systemischen Inflammation gemessen am CRP auf den Knochenmineralgehalt vor dem Hintergrund anderer Osteoporoserisikofaktoren bei RA-Patienten mit Langzeit-Glukokortikoidtherapie untersucht werden.

Methoden: Bei 401 Biologika-naiven RA-Patienten mit Langzeit-Glukokortikoid (GK)-Therapie, welche zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keine spezifische Osteoporose-Therapie erhalten hatten, wurden u. a. folgende Parameter zum Zeitpunkt der Erstvorstellung in unserem Klinikum gemessen: BMD an Lendenwirbelsäule (LS) und Schenkelhals (SH) mittels dualer x-ray-Absorptiometrie (DXA), Kalzium und Phosphat im Serum, Osteocalcin, die Vitamin D-Metabolite 25-Hydroxycholecalciferol und 1,25-Dihydroxycholecalciferol (1,25(OH)2D3), intaktes Parathormon, CRP und BSG. Entsprechend den CRP-Werten wurden die Patienten in 2 Gruppen mit geringer (CRP <20 mg/l) und ausgeprägter systemischer Inflammation (CRP >20 mg/l) eingeteilt.

Ergebnisse: Patienten mit CRP <20 mg/l (n=255) waren mit jenen mit CRP >20 mg/l (n=146) hinsichtlich typischer Osteoporose-Risikofaktoren wie Alter (58,2 ±12,0 vs. 58,3 ±13,2 Jahre), BMI (27,1 ±5,1 vs. 26,3 ±5,2 kg/m2), Erkrankungsdauer (13,9 ±10.9 vs. 12,3 ±10,2 Jahre) sowie kumulativer GK-Dosis (18,2 ±20,2 vs. 22,1 ±21,3 g) vergleichbar. RA-Patienten mit ausgeprägter systemischer Inflammation (CRP >20 mg/l) waren im Vergleich zu jenen mit CRP <20 mg/l gekennzeichnet durch eine hochsignifikant niedrigere BMD an LS (0,82 ±0,15 vs. 0,86 ±0,15 g/m2; p=0,008) und SH (0,68 ±0,15 vs. 0,72 ±0,12 g/m2; p=0,008), einen niedrigeren 1,25(OH)2D3-Spiegel (32,6 ±15 vs. 40,1 ±16,5 pg/ml; p=0,001) sowie höheres Osteocalcin (p=0.011).

Schlussfolgerung: Bei bezüglich der bekannten Osteoporose-Risikofaktoren Alter, niedriger BMI, hohe kumulative GK-Dosis und Erkrankungsdauer vergleichbaren RA-Patienten mit GK-Therapie ist hohe systemische entzündliche Aktivität auch bei langem Erkrankungsverlauf für den systemischen Knochenmasseverlust wesentlich. Die Befunde bestätigen die bei früher RA erhobenen Daten auch im Langzeitverlauf. Eine anhaltende Suppression der systemischen Inflammation bei RA ist präventiv im Hinblick auf die Entwicklung einer systemischen Osteoporose.