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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Bedeutung von TNFAIP3 Gen-Polymorphismen für die rheumatoide Arthritis – Assziation mit Risiko, Krankheitsaktivität und Therapieansprechen auf eine TNF-Blocker-Therapie

Meeting Abstract

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  • Susanne Drynda - Fachkrankenhaus für Rheumatologie und Orthopädie Vogelsang-Gommern, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Vogelsang-Gommern
  • Marietta Glötzner - Fachkrankenhaus für Rheumatologie und Orthopädie Vogelsang-Gommern, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Vogelsang-Gommern
  • Jörn Kekow - Fachkrankenhaus für Rheumatologie und Orthopädie Vogelsang-Gommern, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Vogelsang-Gommern

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocRA.26

doi: 10.3205/14dgrh221, urn:nbn:de:0183-14dgrh2210

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Drynda et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das „TNF-α inducible protein 3“ (TNFAIP3) gehört zu einer Gruppe von Genen, die in den peripheren mononukleären Blutzellen (PBMC) von RA-Patienten unter einer TNF-Blocker-Therapie in Assoziation zum Therapieansprechen unterschiedlich reguliert werden. TNFAIP3 hat eine besondere Bedeutung in der Regulation der inflammatorischen Aktivität. In neueren Studien wurden verschiedene genetische Variationen innerhalb des TNFAIP3 Gens identifiziert, die mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen assoziiert sind.

Wir untersuchten die Häufigkeit von 2 unabhängigen „single nucleotide polymorphisms (SNP)“ (rs583522, T/C intron und rs2230926, T/G exon 3) im TNFAIP3-Gen bei ACPA-positiven und -negativen RA-Patienten und die Assoziation mit klinischen Markern.

Methoden: In die Studie wurden 428 RA-Patienten und 93 gesunde Kontrollen eingeschlossen. Die Genotypisierung erfolgte mit vorgefertigten „TaqMan assays“ für rs583522 und rs2230926, bzw. mit dem „HLA-DRB1 Shared epitope (SE) reverse Hybridization Kit“ (AID GmbH, Deutschland). Sowohl die Krankheitsaktivität als auch das Ansprechen auf die Therapie wurde gemäß der EULAR Kriterienbestimmt. Die mRNA Expression von TNFAIP3, IL-1β, TNF-α und IL-6 in PBMCs ausgesuchter RA-Patienten wurde mittels Real-Time PCR analysiert.

Ergebnisse: Für den SNP rs583522 (T/C) wurde eine geringere Häufigkeit des seltenen Allels bei RA-Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt (p=0,014). Kein signifikanter Unterschied wurde bei der Allelhäufigkeit zwischen ACPA-positiven und negativen RA- Patienten beobachtet. Für rs2230926 (T/G) wurde eine erhöhte Häufigkeit des seltenen Allels in RA-Patienten im Vergleich zu Kontrollen beobachtet, (3,65% und 1,6%, p=0,160). Das seltene Allel war dabei bei SE- und ACPA-negativen Patienten häufiger zu beobachten als bei ACPA-positiven.

Es wurde keine Assoziation der Genexpressionslevel von TNFAIP3, IL-1β, TNF-α und IL-6 in PBMC ausgesuchter RA Patienten mit den unterschiedlichen Genotypen beobachtet. Die Krankheitsaktivität war für alle drei Genotypen des intronständigen SNP vergleichbar. Jedoch zeigten Patienten mit dem rs2230926 T/T Genotyp eine signifikant höhere Krankheitsaktivität im Gegensatz zum T/G Genotyp (ESR mm/h 45,5±1,8 vs. 35,6±5,5 und DAS28: 5,8±0,1 vs. 5,1±0,3, Mittelwert±SEM). Für beide Polymorphismen konnten keine Unterschiede in der Genotypverteilung in Assoziation zum Therapieerfolg der TNF-Blocker-Therapie beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Unsere Daten bestätigen den Zusammenhang des SNP rs2230926 mit dem Risiko einer RA, insbesondere bei ACPA-negativen Patienten. Die Assoziation des SNP rs583522 mit dem Risiko einer RA wurde bisher nicht beschrieben. Eine funktionelle Bedeutung beider Polymorphismen istnicht bekannt.