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Neudefinition von Erosionen bei Rheumatoider Arthritis mittels HR-pQCT: eine internationale Reliabilitätsstudie (RELEX-1)
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Die HR-pqCT (High-resolution peripheral quantitative computed tomography) ist ein hochsensitives Instrument zur Detektion von Knochenläsionen; dies birgt jedoch das Risiko, erosive Veränderungen in pathologischen und normalen Knochen zu überinterpretieren. Gegenstand unserer Studie war es, eine Falldefinition pathologischer Erosionen bei Rheumatoider Arthritis (RA) aufzustellen und zu testen sowie standardisierte Referenzpunkte zur Messung der Erosionsgröße zu erarbeiten.
Methoden: HR-pQCT Bilder des 2. und 3. Metakarpophalangealgelenks (MCP) von Patienten mit RA sowie von gesunden Kontrollpersonen wurden mittels eines iterativen Prozesses untersucht, um Übereinkunft hinsichtlich der Falldefinition einer Erosion sowie der zu verwendenden anatomischen Referenzpunkte zu erzielen. Elf unabhängige Auswerter wendeten anschließend die Falldefinition zur Analyse von 58 Gelenken an und erfassten die maximale Weite und Tiefe pathologischer Erosionen in zwei aufeinander senkrecht stehenden Ebenen. Die Urteilerübereinstimmung zur Erkennung von Erosionen sowie die Varianz der Messungen zwischen den einzelnen Auswertern (Quadratwurzel der Varianz) wurden berechnet.
Ergebnisse: Pathologische Erosionen wurden als Unterbrechungen der Kortikalis definiert, die mindestens in zwei aufeinander folgenden Schichten in zwei aufeinander senkrecht stehenden Ebenen zu sehen sind. Zudem müssen sie einen trabekulären Knochenstrukturverlust und eine nicht-lineare Form aufweisen. Die Urteilerübereinstimmung lag bei 90,2%. Die mittlere Erosionsweiter betrug 1,84 mm (0,16-8,90mm), die mittlere Tiefe 1,86 mm (0,30-8,00mm). Die Varianzen waren 12,3% für die Weiten in den korrespondierenden Ebenen und 20,6% für die transversale Ebene, bzw. 24,0% für die Tiefen der korrespondierenden Ebenen und 22.2% für die transversale Ebene.
Schlussfolgerung: Wir stellen eine neue Falldefinition für Erosionen im HR-pQCT vor. Die Urteilerübereinstimmung für die korrekte Erkennung von Erosionen ist gut, was nahelegt, dass die HR-pQCT zukünftig als Outcomeparameter für Knochenschäden dienen könnte. Weitere Schritte zielen auf die Verbesserung der Auswahl anatomischer Referenzpunkte ab sowie auf die Entwicklung automatisierter Methoden zur volumetrischen Erosionserfassung.