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Black blood MRT zur Aktivitätsbeurteilung von Großgefäßvaskulitiden unter Tocilizumab
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Die Takayasu Arteriitis ist eine seltene Form der Großgefäßvaskulitis, die vor allem jüngere Frauen betrifft. Aufgrund der meist unspezifischen Symptomatik ist sowohl die Diagnosestellung als auch das Monitoring der Krankheitsaktivität unter Therapie oft erschwert. Zur Etablierung der Diagnose können bildgebende Verfahren, also Duplexsonographie, PET-CT oder MRT herangezogen werden. Die Aussagekraft dieser Verfahren zur Verlaufskontrolle ist allerdings eingeschränkt. Da unter der zunehmend eingesetzten immunsuppressiven Therapie mit dem IL-6-Inhibitor Tocilizumab die Akute-Phase-Reaktanten ebenfalls nicht aussagekräftig sind, ist bei unspezifischer klinischer Symptomatik die Verlaufskontrolle der Erkrankung eine wichtige Herausforderung. Eine potentielle diagnostische Option könnte das „black blood“-MRT sein. Bei dieser speziellen Sequenz wird das Signal des fließenden Blutes unterdrückt, wodurch die Gefäßwand deutlich besser zum Lumen hin abgegrenzt und beurteilt werden kann.
Wir untersuchten anhand des dargestellten Falles die Möglichkeit, mittels „black blood“-MRT die Vaskulitisaktivität an großen Gefäßen unter Tocilizumab-Therapie zu überwachen.
Methoden: Monitoring der Krankheitsaktivität mit Hilfe der „black blood“-MRT-Diagnostik vor und nach intensivierter Immunsuppression bei Takayasu Arteriitis unter Tocilizumab-Therapie.
Ergebnisse: Bei einer 28-jährigen Patientin war 08/2011 bei Dyspnoe, Thoraxschmerzen und allgemeiner Abgeschlagenheit mit CRP-Erhöhung mittels PET-CT eine Großgefäßvaskulitis mit Betonung der Pulmonalarterien diagnostiziert worden. Nach anfänglich gutem Ansprechen auf die Steroidtherapie war die weitere Reduktion auch unter Basistherapie mit Methotrexat nicht möglich. Es erfolgte daher die Einstellung auf Tocilizumab. Die Entzündungsparameter normalisierten sich, allerdings kam es bei Steroidreduktionsversuchen erneut zu unspezifischen Thoraxschmerzen. Eine zunächst veranlasste PET-CT Untersuchung zeigte eine geringe entzündliche Aktivität im Bereich des Truncus pulmonalis, ähnlich dem Befund bei Erstdiagnose. Auch die ergänzend durchgeführte „black blood“-MRT-Untersuchung zeigte eine Anreicherung im selben Gefäßbereich sowie zusätzlich der Aorta ascendens und der linken A. subclavia. Wir entschlossen uns daraufhin zu einer zweiwöchigen Prednisolon-Stoßtherapie mit 1 mg/kg Körpergewicht und wiederholten bei dann auch subjektiver Beschwerdefreiheit die Untersuchung. Dabei waren in den vormals betroffenen Gefäßen praktisch keine entzündlichen Veränderungen mehr nachweisbar.
Schlussfolgerung: Die „black blood“-MRT-Untersuchung könnte bei fehlenden serologischen Kontrollparametern unter Tocilizumab-Therapie eine gute Möglichkeit zur Kontrolle der entzündlichen Aktivität bei Großgefäßvaskulitiden darstellen.