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Nachweis von Knochenkanälen in MCP Gelenken mittels XtremeCT Technik – In vivo Darstellung von Kommunikationswege zwischen Knochemark und Gelenk
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Synovitis und Osteitis sind typische Merkmale in der MR- Bildgebung der rheumatoiden Arthritis (RA). Synovitis und Osteitis liegen häufig simultan vor, wobei eine Erklärungsmöglichkeit hierfür eine Kommunikation zwischen Knochenmark und Gelenkraum darstellen könnte. Eine exakte in-vivo Darstellung dieser Kommunikationswege im Menschen konnte unseres Wissens bislang nicht gezeigt werden. Wir untersuchten daher, ob sich solche Kommunikationswege mittels hochauflösender peripherer quantitativer Computertomographie (HR-pQCT) bei RA Patienten darstellen lassen.
Methoden: Wir analysierten die Köpfchen der zweiten Metacarpalknöchelchen von 10 Patienten mit einer frühen rheumatoiden Arthritis (alle ACPA positiv, Alter 36.2±8.2 Jahre, RA Erkrankungsdauer 1.2±0.8 Jahre, 50% weiblich) sowie gesunden Probanden (Alter 37.9±7.6 Jahre). mittels HR-pQCT (XtremeCT, Scanco Medical, Schweiz, Auflösung 82 Mikrometer Voxelsize) Keiner der gemessenen Knochen war erosiv. Die 3-dimensional rekonstruierten Modelle des MCP Kopfes wurden mit Hilfe des SubDim Programmes auf eine Schichtdicke minimiert. Damit konnte jeweils ein Transversalschnitt (Abbildung 2 [Abb. 1]), Koronalschnitt und Sagittalschnitt des MCP2 Kopfes angelegt werden. Die Transversalebene projiziert sich dabei auf den proximalen Ansatz der Gelenkkapsel, Sagittal- und Koronalebene jeweils genau auf die Mitte des MCP2 Kopfes.
Ergebnisse: Mithilfe dieser Technik können kleinste Kortikalisunterbrechungen in Patienten mit RA sehr gut dargestellt werden (Abbildung 1 [Abb. 2]). Aufgrund der hohen Auflösung des HR-pQCT ähneln die erzielten Bilder praktisch einem virtuellen histopathologischen Schnitt durch das Gelenk
Im Transversalschnitt (Abbildung 2 [Abb. 1]) fanden sich bei RA Patienten signifikant mehr kortikale Unterbrechungen (Abbildung 2b [Abb. 1]) als bei Gesunden (Abbildung 2a [Abb. 1]). Ebenso zeigten sich in der Koronalebene und in der Sagittalebene deutlich mehr Kortikalisunterbrechungen bei RA Patienten als bei gesunden Kontrolllen (N/Gelenk RA =4.6±3.5 vs. N/Gelenk Kontrollen 2.3±1.9).
Schlussfolgerung: Mittels HR-pQCT ist eine in vivo Darstellung kleinster Kortikalisunterbrechungen möglich. Diese lassen sich als Verbindungen zwischen Knochenmark und Gelenkspalt darstellen, sodass wir diese als Knochenkanäle bezeichnen können (Abbildung 2b [Abb. 1], gelbe Markierung).
Bei RA Patienten sehen wir deutlich mehr dieser Kanäle, vor allem im Bereich des proximalen Kapselansatzes. Diese kleinsten Veränderungen lassen sich mit einem konventionellen Röntgenbild oder MRT nicht darstellen und könnten Kommunikationswege von Entzündungsprozessen zwischen Gelenk und Knochenmark darstellen.