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Parodontitis in Patienten mit systemischer Sklerose
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Systemische Sklerose und Parodontitis sind beides entzündlicher Erkrankungen, denen eine Dysregulation des Immunsystems zu Grunde liegt. Ziel der vorliegenden Querschnittsstudie war die Untersuchung der Assoziation zwischen Parodontitis und systemsicher Sklerose (SSc) und in welchem Ausmaß Risikofaktoren zu dieser Assoziation beitragen.
Methoden: 58 Patienten mit SSc und 52 nach Alter und Geschlecht gemachte Kontrollprobanden ohne SSc wurden untersucht. SSc wurde nach den Kriterien des American College of Rheumatology diagnostiziert. Die parodontale Untersuchung umfasste die Erhebung von Sondierungstiefen, klinischem Attachmentverlust, Sondierungsblutung sowie die Bestimmung von Plaque- und Gingivaindex. Potenzielle Risikofaktoren für Parodontitis (z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, Body-Maß-Index, Bildung wurden durch Fragebögen erhoben. Univariate und multivariate logistische Regressionen wurden durchgeführt.
Ergebnisse: In der univariaten logistischen Regression wiesen Patienten mit systemischer Sklerose im Vergleich zu den Kontrollen eine 3.88-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit (95%-CI 1.60–9.41, p=0.003) für eine prävalente Parodontitis auf.
In einer schrittweisen logistischen Regression mit Parodontitis als abhängiger Variable und SSc-Status, Alter, Geschlecht, Bildung, Rauchen, Alkoholkonsum und BMI als abhängige Variablen, waren nur SSc-Status, Alter und Geschlecht signifikant mit Parodontitis assoziiert. Die Adjustierung für Alter und Geschlecht führte im Vergleich zu den Kontrollen zu einer 3.95 erhöhten Wahrscheinlichkeit von Parodontitis bei SSc-Patienten (95%-CI 1.53–10.16, p=0.004).
Eine zusätzliche Adjustierung für Plaque führte zu einer Verminderung der Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer Parodontitis (OR 2.98, 95%-CI 1.07–8.26, p=0.036). Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Parodontitis wurde dagegen nach Adjustierung für Gingivitis (OR 4.20, 95%-CI 1.61–11.00, p=0.003) oder für Plaque und Gingivitis (OR 4.26, 95%-CI 1.36–13.35 p=0.013) ermittelt.
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Parodontitis bei Patienten mit systemischer Sklerose. Das vermehrte Vorhandensein von Plaque kann diese Assoziation nur teilweise erklären.Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Rheumatologen und Parodontologen.