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Sarkopenie bei systemischer Sklerose: Häufigkeit und Assoziation mit funktionellen Parametern und Lebensqualität
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Die systemische Sklerose ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die mit systemischer Entzündung und Fibrose einhergeht. Sie ist durch eine hohe Mortalitätsrate und physische Beeinträchtigung gekennzeichnet. Wir untersuchten die Prävalenz der Sarkopenie bei Patienten mit systemischer Sklerose und bestimmten die Korrelation mit Muskelkraft und Lebensqualität unter Berücksichtigung von klinischen Parametern.
Methoden: Die Körperzusammensetzung wurde mit Hilfe der Bioelektrischen Impedanzanalyse bestimmt. Die Körpermagermasse (fat free mass, FFM) wurde mit der Formel nach Kyle bestimmt und auf das Quadrat der Körpergröße bezogen (FFM/m²); dabei wurden Werte unter 17.4 kg/m² bei Männern und <15 kg/m² bei Frauen als Sarkopenie gewertet. Die maximale Handkraft wurde mit dem Jamar Dynamometer, und die maximale Knieextensionskraft mit dem Digimax Dynamometer bestimmt. Die Lebensqualität wurde mit dem validierten Fragebogen SF 36 erhoben. C-reaktives Protein wurde immunometrisch gemessen und die weiteren klinischen Parameter wurden mit Routineverfahren bestimmt oder anamnestisch erfragt.
Ergebnisse: 107 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen (davon 97 Frauen, 59,3 ±14 Jahre alt, BMI 24,3 ±5 kg/m²). Bei 41 (38,3%) lag eine Sarkopenie vor. Patienten mit Sarkopenie unterschieden sich signifikant hinsichtlich der maximalen Handkraft, der Knieextensionskraft und des CRPs, aber nicht hinsichtlich des Alters, des Antikörperstatus und ausgewählter klinischer Parameter wie Anzahl beteiligter Organe, Anzahl der Begleiterkrankungen, oder medikamentöse Therapien. Die absolute Magermasse korrelierte signifikant mit der Handkraft und der Knieextensionskraft (r=.64 und r=.365, p<0.0001). Hinsichtlich der Lebensqualität konnte jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Patienten mit oder ohne Sarkopenie festgestellt werden (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine hohe Prävalenz der Sarkopenie, die mit einer Beeinträchtigung der Muskelkraft der unteren und oberen Extremität sowie hoher entzündlichen Aktivität assoziiert war.