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Beteiligung der Arteria vertebralis bei Riesenzellarteriitis: ein bislang unterschätztes Problem? Wertigkeit der Duplexsonographie in der Diagnosestellung
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Beteiligung der A. vertebralis im Rahmen einer Riesenzellarteriitis gilt als selten, systematische Untersuchungen fehlen. Gefürchtete Komplikationen sind ischämische Insulte des Hirnstamms. Eine konsequente sonographische Untersuchung kann frühzeitig Klarheit verschaffen.
Hypothesen:
- 1.
- Eine Beteiligung der A. vertebralis im Rahmen einer Riesenzellarteriitis ist häufiger als bislang angenommen.
- 2.
- Die A. vertebralis ist der Sonographie gut zugänglich, die Diagnose Riesenzellarteriitis kann hierdurch zuverlässig gestellt werden.
- 3.
- Die Beteiligung der A. vertebralis geht potentiell mit einem bedrohlichen Verlauf einher und bedarf einer aggressiven Therapie.
Methoden: In einer retrospektiven Single-Center-Studie wurden alle Patienten, bei denen von Januar 2012 bis April 2014 erstmalig die Diagnose einer Großgefäßvasculitis gestellt wurde, eingeschlossen. Untersucht wurden 28 Patienten mit Riesenzellarteriitis und zwei Patienten mit Takayasu Arteriitis, die akut über die Notaufnahme als internistische Notfallpatienten aufgenommen wurden. Die Diagnose wurde anhand der Untersuchungsmethoden Histologie, Sonographie, MRT und PET gesichert. Bei entsprechender Klinik wurde bei 15 Patienten duplexsonographisch die A. vertebralis untersucht, wobei nach typischen sonomorphologischen Kriterien einer Großgefäßvasculitis (entzündliches Wandödem/Halo, Stenosen, Verschlüsse, Strömungsveränderungen) gesucht wurde.
Ergebnisse: In 5 von 30 Fällen konnten typische sonomorphologische Veränderungen der A. vertebralis nachgewiesen werden. Von den 5 Patienten wiesen 3 eine Hirnstammsymptomatik auf: Ein Patient präsentierte sich initial mit einem Hirnstamminsult, zwei weitere mit einer Drehschwindelsymptomatik.
Schlussfolgerung: Die A. vertebralis ist bei der Riesenzellarteriitis häufiger befallen als bislang angenommen. Eine konsequente sonographische Untersuchung im Rahmen des Stagings der Riesenzellarteriitis ist sinnvoll insbesondere bei einer Schwindelsymptomatik.
Daten zum Therapieregime in dieser Situation fehlen. Aufgrund der drohenden Hirnstammischämie sollte ein positiver Sonographiebefund zu einer umgehenden, besonders sorgfältig durchzuführenden immunsuppressiven Therapie führen.