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RA-Patienten mit einer Herzinsuffizienz haben ein hohes Risiko an einer schwerwiegenden Infektion zu versterben
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis leiden häufiger an einer chronischen Herzinsuffizienz (CHF) als die Normalbevölkerung. Diese Begleiterkrankung trägt zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko bei RA bei.
Methoden: Analysiert wurden Daten von 242/ 10.671 RA Patienten des deutschen Biologikaregisters RABBIT, die bereits zu Baseline an einer CHF litten. Die Analyse des Mortalitätsrisikos erfolgte mittels multivariater Cox-Regression.
Ergebnisse: CHF-Patienten waren im Vergleich zu Patienten ohne diese Komorbidität im Schnitt 12 Jahre älter, häufiger männlich, hatten eine höhere Krankheitsaktivität (DAS28), deutlich mehr Begleiterkrankungen und eine schlechtere Funktionskapazität (s. Tabelle 1 [Tab. 1]). Außerdem wurden sie häufiger mit Biologika behandelt. Wie wir in einer früheren Untersuchung zeigen konnten [1], erhöhen ein Alter über 60, das Vorliegen von chronischen Lungen- und Nierenerkrankungen, schlechte Funktionskapazität und die Therapie mit Biologika das Risiko für schwerwiegende Infektionen. CHF-Patienten mit diesen Risikofaktoren haben demnach ein erhöhtes Infektionsrisiko. Insgesamt wurden bei CHF-Patienten 106 schwerwiegende Infektionen in 662 Patientenjahren (PJ) beobachtet, was einer Inzidenzrate von 16,0/100 PJ (95%KI: 13,1-19,4) und einer fast fünffachen Erhöhung gegenüber dem Rest der Kohorte entspricht (3,4/100 PJ). Darüber hinaus fanden wir eine Verschiebung des Infektionsspektrums: bei Patienten mit CHF waren Lungenentzündungen (30% vs. 21%) und Sepsis (20% vs. 15%) deutlich häufiger.16 der 106 CHF-Patienten mit einer schwerwiegenden Infektion verstarben (15.1%) im Vergleich zu 136/1211 Patienten in der restlichen Kohorte (11.2%).
Adjustiert um Alter, Geschlecht, Entzündungsaktivität und Vorliegen von chronischen Lungenerkrankungen fanden wir unter den CHF Patienten, die während der Beobachtung in RABBIT jemals eine schwerwiegende Infektion erlitten hatten, ein signifikant erhöhtes Sterblichkeitsrisiko (adjustiertes Hazardratio (HR): 9.3 [95%KI 5,0-17,2]). Kein erhöhtes HR fanden wir für die Therapie mit TNF-Inhibitoren oder anderen Biologika.
Schlussfolgerung: Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz haben ein hohes Risiko, an einer schwerwiegenden Infektion (insbesondere Lungenentzündungen und Sepsis) zu erkranken und daran zu versterben. Infektionen, die in dieser Patientengruppe auftreten sollten daher besonders sorgfältig überwacht und möglichst schnell effektiv behandelt werden.
Finanzierung: RABBIT wird im Rahmen eines unconditional grant durch AbbVie, Bristol-Myers Squibb, MSD Sharp & Dohme, Pfizer, Roche and UCB unterstützt.