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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Hybride bikondyläre Knie-TEP bei RA – Patientenzufriedenheit und Implantatüberleben

Meeting Abstract

  • Hans-Dieter Carl - Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Orthopädische Rheumatologie, Orthopädische Rheumatologie, Erlangen
  • Teresa Eibenberger - Abteilung für Orthopädische Rheumatologie FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • Thilo Hotfiel - Abteilung für Orthopädische Rheumatologie FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • Bernd Swoboda - Universitätsklinik Erlangen im Waldkrankenhaus St. Maria, Orthopädisch- Rheumatologiesche Abteilung, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocRO.04

doi: 10.3205/14dgrh125, urn:nbn:de:0183-14dgrh1257

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Carl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die durch Rheumatoide Arthritis (RA) bedingte Gelenkdestruktion ist in Nordeuropa und Nordamerika die dritthäufigste Indikation für den Oberflächenersatz des Kniegelenkes. Die Verankerung der tibialen Komponente bei RA-Patienten erfolgt meist zementiert, die femorale Komponente kann entweder zementfrei oder zementiert verankert werden. Ziel der retrospektivenStudie war es, die subjektive Patientenzufriedenheit sowie das Implantatüberleben nach hybrider bikondylärer Knie-TEP (tibial zementiert, femoral zementfrei) ohne Retropatellarersatz bei RA-Patienten zu erfassen.

Methoden: Insgesamt wurden 72 Knie-TEP (P.F.C. Sigma® (DePuy Orthopaedics, Warsaw, IN, USA) bei 66 RA-Patienten in die Studie eingeschlossen. Das durchschnittliche Patientenalter zum Zeitpunkt der OP lag bei 62 ± 11 Jahren. Das mittlere Follow-up betrug 124 ± 41 Monate. Die subjektive Patientenzufriedenheit wurde mittels des Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score (KOOS) und des Oxford Knee Score (OKS) ermittelt. Das Implantat-Überleben wurde mittels Kaplan-Meier-Kurve erfasst (Primärer Endpunkt: Revision aus jeglicher Ursache). Falls Patienten verstorben waren, wurde der behandelnde Arzt kontaktiert, um Informationen über Folge-Operationen am Ziel-Knie bis zum Zeitpunkt des Todes zu erhalten.

Ergebnisse: Innerhalb des Beobachtungszeitraums waren 34 Patienten (36 TEP) verstorben. Bei keinem der verstorbenen Patienten war ein Revisionseingriff am Ziel-Knie hausärztlich dokumentiert. 2 Patienten (2 TEP) waren unauffindbar, 3 Patienten (4 TEP) willigten nicht in die Studienteilnahme ein. Die klinischen scores konnten somit von 27 Patienten (30 TEP) erhoben werden und betrugen 85 ± 14 Punkte (KOOS) bzw. 34 ± 10 Punkte (OKS).

In 3 Fällen war eine operative Revision erforderlich: Debridement und Wechsel des PE-Inlays wegen zunehmender Instabilität (n=2, 90 und 132 Monate postoperativ), 2-zeitiger septischer TEP-Wechsel 111 Monate postoperativ. Das Implantat-Überleben nach Kaplan-Meier betrug demnach nach 5 Jahren 100%, nach 10 Jahren 97.1% (95% CI 89,0% - 99,2%) sowie 95,6% nach 15 Jahren (95% CI 86,9% - 98,5%) (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Die hybride bikondyläre Knie-TEP ohne Retropatellarersatz bietet RA-Patienten langfristig ein hohes Maß an Zufriedenheit. Die zementfreie femorale Verankerung scheint im ersten Jahrzehnt nach Implantation der zementierten Technik nicht unterlegen.