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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Rezidivrate nach Therapieende in Remission – Daten aus dem BIKER Register

Meeting Abstract

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  • Joachim Peitz - Asklepios Kinderklinik St. Augustin, Pädiatrie, St. Augustin
  • Gerd Horneff - Asklepios Klinik Sankt Augustin, Zentrum für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, St. Augustin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocKR.01

doi: 10.3205/14dgrh108, urn:nbn:de:0183-14dgrh1086

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Peitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Remisson ist das formulierte Therapieziel bei der Therapie der JIA. Dies kann unter Einsatz von Methotrexat (MTX) und Biologika für eine große Zahl von Patienten erreicht werden. Bislang stehen wenige Arbeiten zum Verlauf nach Therapieende zur Verfügung.

Methoden: Untersucht wurden Daten von 3387 Patienten aus dem BIKER Register, bei denen eine Therapie mit Methotrexat (MTX) oder Etanercept gestartet wurde. Identifiziert wurden Patienten mit Therapieende in Remission und das Auftreten von Flares mit den möglichen Einflussfaktoren wie JADAS bei Therapiebeginn, Erkrankungsdauer vor Therapiebeginn, Behandlungsdauer, JIA-Kategorie, HLA B27, ANA Positivität und Geschlecht

Ergebnisse: 1870 Patienten starteten eine Therapie mit Etanercept und 1517 mit MTX. Eine Therapie mit MTX beendeten 29,7% (451/1517) der Patienten in Remission, Etanercept 21,1 % (395/1870). Nach Therapieende zeigte sich ein Rezidiv in der Etanercept-Gruppe bei 78,7 (311/395). In der MTX Gruppe hatten 310 Patienten eine Flare entsprechend 68,7% (310/451). In der MTX-Kohorte zeigte sich eine höhere Remissionsrate (OR 1,58 [1,35-1,85; p<0,001) und eine geringere Rezidivrate (OR 0,59 [0,43.-0,81; p=0,001).

Von den untersuchten Prädiktoren fand sich einzige ein signifikanter Unterschied bei der Dauer der Erkrankung vor Therapiebeginn. Die Flare Rate war geringer bei Krankheitsdauer <16 Monate (OR 0,67 [0,49-0,91; p=0,01). Bezüglich des Geschlechtes war bei Jungen nach Ende einer MTX-Therapie eine Tendenz zu einem geringeren Rezidivrisiko als bei Mädchen (OR 0,7 [0,46-1,0; p=0,09). Patienten mit extended Oligoarthritis weisen mit 82% am häufigsten ein Rezidiv nach Beendigung einer MTX Therapie auf (=R 2,27 [1,17-4,39; p=0,013). Weitere demografische und Krankheitsparameter sowie tendenzielle Unterschiede zwischen den JIA Kategorien erwiesen sich als nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Nur ein geringer Anteil von Patienten hält eine Remission nach Therapieende sowohl nach MTX als auch nach Etanercepttherapie. Damit ist ein unmittelbares Absetzen der Therapie nur bei wenigen Patienten eine erfolgreiche Strategie. Innovative Strategien zur Therapiedeeskalation sind erforderlich.