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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Biologika in Monotherapie: Behandlungsoption für ältere RA Patienten?

Meeting Abstract

  • Adrian Richter - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
  • Joachim Listing - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
  • Jörn Kekow - Fachkrankenhaus für Rheumatologie und Orthopädie Vogelsang-Gommern, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Vogelsang-Gommern
  • Sabine Balzer - Praxis, Bautzen
  • Sven Remstedt - Rheuma-Praxis-Berlin, Berlin
  • Angela Zink - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Forschungsbereich Epidemiologie, Berlin
  • Anja Strangfeld - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Programmbereich Epidemiologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocEV.07

doi: 10.3205/14dgrh094, urn:nbn:de:0183-14dgrh0942

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Richter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) sollten die meisten Biologika gemäß ihrer Zulassung in Kombination mit Methotrexat (MTX) eingesetzt werden. Für einige Präparate ist im Falle von Unverträglichkeiten oder Kontraindikationen auch eine Monotherapie indiziert. In der täglichen rheumatologischen Praxis erhalten ca. 30% der Patienten eine Biologika-Monotherapie. Wie effektiv diese Strategie ist, wurde bislang wenig untersucht.

Methoden: Patienten, die im Biologika-Register RABBIT zwischen 2007 und 2012 mit dem Beginn einer Therapie mit Abatacept (ABA), Adalimumab (ADA), Etanercept (ETA) oder Tocilizumab (TOC) eingeschlossen wurden und mindestens eine Follow-Up Visite aufwiesen, wurden danach stratifiziert, ob sie das Biologikum (bDMARD) in Kombination mit MTX oder als Monotherapie erhielten. Die Therapiekontinuität wurde mittels Kaplan-Meier Methoden untersucht.

Ergebnisse: Generell waren Patienten in bDMARD Monotherapie signifikant älter, häufiger weiblich, wiesen mehr Komorbiditäten auf, hatten eine geringere Funktionskapazität und wurden länger in höheren Dosierungen mit Glukokortikoiden behandelt (>10mg/Tag; p<0.01, Tabelle 1 [Tab. 1]). Chronische Leber- und Nierenerkrankungen waren bei Patienten in Monotherapie 2 bis 5 Mal häufiger (p<0.01). Unterschiede bezüglich der Therapiekontinuität zwischen Mono- und Kombinationstherapie mit MTX fanden wir nur für ADA. Hier zeigte sich eine signifikant höheres Verbleiben unter Therapie nach 12 Monaten für die Kombination mit MTX (70,5%, [KI: 46,6-60,4]) gegenüber Monotherapie (53.8% [KI: 46.6-60.4]).

Schlussfolgerung: Bei einem zunehmendem Anteil von RA Patienten in der täglichen Praxis ist eine MTX-Komedikation nicht möglich. Dies gilt insbesondere für ältere und multimorbide Patienten. Im Vergleich zur Kombination mit MTX scheint die Monotherapie mit den Biologika ABA, ETA und TOC ähnlich verträglich und effektiv zu sein, wohingegen die Therapie mit ADA in der Kombination mit MTX effektiver scheint. Einschränkend muss berücksichtigt werden, dass die vergleichbare Wirksamkeit der Monotherapie in allen Gruppen dadurch erreicht wurde, dass Glukokortikoide deutlich länger in höheren Dosierungen verabreicht wurden.

Finanzierung: RABBIT wird im Rahmen eines unconditional grant durch AbbVie, Bristol-Myers Squibb, MSD Sharp & Dohme, Pfizer, Roche und UCB unterstützt.