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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Beteiligung des Atlantodentalgelenkes bei Gicht

Meeting Abstract

  • Hans Bastian - Immanuel Krankenhaus Berlin, Klinik für Innere Medizin, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • Annett Voigt - Immanuel Krankenhaus Berlin, Klinik für Innere Medizin, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • Eva C.D. Seipelt - Immanuel Krankenhaus Berlin, Klinik für Innere Medizin, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • Alexander Huppertz - Imaging Science Institute Charité, Berlin
  • Andreas Krause - Immanuel Krankenhaus Berlin, Klinik für Innere Medizin, Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • Wolfgang A. Schmidt - Immanuel Krankenhaus Berlin, Rheumaklinik Berlin-Buch, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocDI.10

doi: 10.3205/14dgrh067, urn:nbn:de:0183-14dgrh0676

Veröffentlicht: 12. September 2014

© 2014 Bastian et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die vorliegende Kasuistik beschreibt eine HWS-Manifestation der Gicht und deren Detektion mittels Dual-Energy-Computertomographie (DECT).

Kasuistik: Wir berichten über einen 76-jährigen Patienten mit Polyarthritis und schmerzhafter Bewegungseinschränkung der HWS. Bei Aufnahme waren u.a. folgende pathologische Befunde zu erheben: Polyarthritis (klinischer Befall der Schulter-, Hand-, Knie-, Sprunggelenke, DIP 2 Dig. man. re. sowie Gelenke des Dig. ped. 1 bds.) mit einem DAS28 von 6,2, CRP 308 mg/l, BSG 116 mm/1h, ANA 1:640, IgM-RF 22,6 kIU/l, Harnsäure 482 µmol/l (8,0 mg/dl). ACPA, ENA und Hepatitis-Serologie blieben unauffällig. Im MRT der HWS war Pannusgewebe im Atlantodentalgelenk beschrieben worden. Sonographisch zeigten sich große Tophi im Bereich beider MTP 1-Gelenke sowie eine für Gicht typische „wolkige“ Synovitis im Bereich des rechten Handgelenks. Im Kniegelenkspunktat links konnten Harnsäurekristalle mikroskopisch gesichert werden. Im Röntgen von Händen und Vorfüßen konnten keine sicheren entzündlichen Veränderungen gesehen werden. Aufgrund der Ausprägung der Polyarthritis und bei eingeschränkter Nierenfunktion (MDRD-GFR um 50 ml/min) begannen wir mit Prednisolon (initial 50 mg/d), im Verlauf mit einer Colchicin-Prophylaxe. Allopurinol 300 mg/d wurde auf Febuxostat 80 mg/d umgestellt.

Methoden: DECT der Füße, Knie, Hände, Ellenbogen sowie zusätzlich der HWS. Multiple Gichttophi vor allem MTP1 und TMT 5 beidseits, beider Sprung- und Kniegelenke, Handwurzel bds., CMC Dig. man. 1 re., MCP 1 re. sowie Beugesehne Dig. man. 3 re. Im Atlantooccipitalgelenk zeigen sich im Bereich des im MRT beschriebenen Pannusgewebes multiple Tophi.

Schlussfolgerung: Im vorliegenden Fall gehen wir von einer Atlas-Dens-Beteiligung bei polyartikulärer Gicht aus. Für eine rheumatoide Arthritis fanden sich auch im Verlauf trotz grenzwertig positivem IgM-Rheumafaktor keine ausreichenden Hinweise. Die DECT ist eine wichtige bildgebende Methode zur Zuordnung entzündlicher bzw. erosiver Gelenkveränderungen zur Gicht. Die Gicht kann sich im Bereich der HWS manifestieren.