Artikel
Dynamische kontrastmittelgestützte MRT-Bildgebung von Metacarpophalangealgelenken spiegelt das histologische Ausmaß der Synovialitis bei rheumatoider Arthritis wider
Suche in Medline nach
Autoren
-
Stefan Vordenbäumen
- Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
-
Christoph Schleich
- Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
-
Tim Lögters
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf
-
Philipp Sewerin
- Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
-
Thomas Pauly
- Rheinisches Rheumazentrum St. Elisabeth-Hospital, Orthopädische Chirurgie/Rheumatologie, Meerbusch-Lank
-
Ellen Bleck
- Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
-
Gerald Antoch
- Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
-
Falk Miese
- Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
-
Matthias Schneider
- Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
-
Benedikt Clemens Ostendorf
- Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Rheumatologie, Düsseldorf
| Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
|---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die rheumatoide Arthritis (RA) ist durch eine entzündliche Proliferation der Synovialis vorwiegend kleiner Gelenke mit konsekutiver Destruktion von Knorpel und Knochen charakterisiert. Das ideale therapeutische Ziel ist eine vollständige Remission. Trotz klinischer Remission zeigt jedoch ein Teil der Patienten eine persistierende Synovialitis und Destruktionen. Dynamische MRT-Sequenzen zur Beurteilung der Synovialitis und Techniken zur Knorpelbildgebung sind bislang ausschließlich an großen Gelenken, v.a. dem Kniegelenk, histologisch validiert. Ziel der Studie war es daher, nicht-invasive MRT-Techniken zur Beurteilung des Synovialitis und des Knorpels von Metacarpophalangeal (MCP)-Gelenken anhand der histologischen Entzündungsaktivität des untersuchten MCP-Gelenks zu validieren.
Methoden: 9 konsekutive Patienten mit RA (7 Frauen, Alter 57.5 ± 14.3 Jahre, mittlerer DAS28 5,4) erhielten eine Kontrastmittel-gestütztes MRT (3 Tesla, dynamische 2D T1 gewichtete turbo-flash Sequenz) der klinisch dominanten Hand. Für das MCP2 Gelenk wurde das synoviale maximale enhancement (ME), die Rate des frühen enhancements und die Geschwindigkeit des maximalen enhancements der Synovialis und der delayed Gadolinium-enhancement-Index des Knorpels (dGEMRIC) beurteilt. Anschließend wurden arthroskopisch MCP-Synovialis-Biopsien entnommen, sublining CD68 angefärbt und der Synovialitis-Scores nach Krenn desselben MCP2 bestimmt. Korrelationen zwischen MRT-Befunden und der Histologie wurden gemäß Spearman berechnet.
Ergebnisse: ME des MCP2 korrelierte signifikant mit der sublining CD68 Färbung (r=0,750; p=0,02), dem Synovialitis-Score (r=0,743; p=0,022) und den Subscores für Deckzellhypertrophie (r=0,789; p=0,011) und die zelluläre Dichte (r=0,842; p=0,004). dGEMRIC des MCP2 korrelierte mit dem Synovialitis-Subscore für das entzündliche Infiltrat (r=0,731; p=0,039), nicht mit dem gesamten Synovialitis-Score oder der sublining CD68 Färbung.
Schlussfolgerung: Perfusions-Bildgebung der Synovialis von MCP-Gelenken bei RA mittels dynamischem Kontrastmittel-gestütztem MRT spiegelt das histologische Ausmaß der Synovialitis wider. Anhand der vorliegenden Daten ist ME der am engsten assoziierte Marker. Der dGEMRIC-Index als Ausmaß der Qualität des Knorpels zeigt überraschend eine positive Korrelation zum entzündlichen Infiltrat. Möglicherweise bietet der dGEMRIC-Index somit komplementäre Informationen, z.B. ein Integral der Entzündung über die Zeit. Das dynamische MRT stellt bei größeren Kollektiven eine Alternative zur invasiven Synovialis-Biopsie der MCP-Gelenke zur Einschätzung der Synovialitis dar.
