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52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 11.10.2014, Leipzig

Plastische Chirurgische Behandlungsoptionen postoperativer Mediastinitis nach kardiochirurgischer Behandlung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Nick Spindler - Uniklinik Leipzig , Plastische, Ästhetische und spez. Handchirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Friedrich-Wilhelm Mohr - Herzzentrum Leipzig, Herzchirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Stefan Langer - Uniklinik Leipzig , Plastische, Ästhetische und spez. Handchirurgie, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 52. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Leipzig, 10.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgpw14

doi: 10.3205/14dgpw14, urn:nbn:de:0183-14dgpw148

Veröffentlicht: 12. Dezember 2014

© 2014 Spindler et al.
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Gliederung

Text

Tiefe sternale Wundheilungsstörungen (DSWI) sind ernst zu nehmende und schwierig zu behandelnde Komplikationen nach kardiochirurgischen Eingriffen. Folgeeingriffe, Reserveantibiotika und prolongierte Hospitalisierung der Patienten verstärken die Komplexität des Verlaufes. Insbesondere bei langer Intensivmedizinischer Behandlung und offenen Thoraces mit freiliegendem Mediastinum ist ein dauerhafter Defektverschluss nur noch durch plastisch-chirurgische Deckungsverfahren möglich.

In die retrospektive Studie wurden 108 Patienten mit postoperativer sternaler Wundheilungsstörung eingeschlossen, welche im Zeitraum zwischen Mai 2012 und August 2014 plastisch-chirurgisch versorgt wurden. Wir analysierten epidemiologische Faktoren, klinisches Management, Komplikationen sowie die Rezidivrate auf dem Hintergrund des kardiochirurgischen Risikoprofils und quantifizierten die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts, die Inzidenz der behandlungsassoziierten Komplikationen sowie die Mortalität. Darüber hinaus erfolgte eine Bewertung der Rekonstruktionsmethode.

Das mittlere Patientenalter betrug 69 Jahre. 77% der Patienten waren männlich, 23% weiblich. Bei 85% zeigte sich ein dehiszentes Sternum bzw. das Bild eines vollständigen Thorax apertus mit frei liegendem Mediastinum. Bei >90 % der Pat konnte das Debridement und die Rekonstruktion simultan erfolgen.

Es zeigte sich, daß der gestielte Latissimuslappen in Kombination mit einem radikalem chirurgischen Debridement die suffizienteste Weichteildeckung bei sternalen Defekten bietet. Durch sein Volumen und seinen weit reichenden Rotationsradius gewährleistet er insbesondere im kritischen caudalen Drittel eine sichere Defektdeckung. Die Deckung mittels der häufig propagierten bilateralen Pectoralislappen freier Lappenplastik stellt hier nach unserer Ansicht unter Berücksichtigung der Komorbidität der Patienten keine Therapieoption dar.