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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 12.10.2013, Berlin

Mikrovaskulär anatomosiertes Transplantat versus gestielter Fernlappen zur enoralen Rekontruktion

Meeting Abstract

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  • Martin Twieg - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • Waldemar Reich - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • corresponding author Alexander W. Eckert - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Berlin, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpw70

doi: 10.3205/13dgpw70, urn:nbn:de:0183-13dgpw704

Veröffentlicht: 20. Dezember 2013

© 2013 Twieg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach wie vor stellen mikrochirurgisch anastomosierte Transllantate den Goldstandard zur Rekonstruktion nach enoraler Tumorchirurgie dar. Mit Respekt auf zahlreiche Komorbiditäten sollte dennoch der gestielte Fernlappen alternativ zur Anwendung kommen. Es war das Ziel der Untersuchung, beide Rekonstruktionsverfahren unter Berücksichtigung der biologischen Operabilität näher zu analysieren.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2007–2011 wurden alle Patienten mit einem malignen Tumor der Kopf-Hals-Region erfasst. Die Datenbank [SPSS 17.0] umfasste folgende Parameter: Geschlecht, Alter, Lokalisation und TNM-Klassifikation. Der Allgemeinzustand des Patientengutes konnte anhand des ASA-Scores (American Society of Anesthesiologists) kategorisiert werden. Zusätzlich wurden die chirurgische Interventionszeit, notwendiges Personal, Transfusionen von Erythrozyten- und Frischplasmaeinheiten, die intensivmedizinische und die gesamte stationäre Behandlungsdauer erfasst. Zwecks Verfizierung des operativen Erfolgs wurden Ssämtliche Ergebnisse statistisch analysiert [Chiquadrat-Test, Exakter Test nach Fischer und t-Test]. Als Signifikanzniveau galten p-Werte <0,05.

Ergebnisse: Es wurden 36 gestielte Fernlappen bei 27 Patienten sowie 47 mikrovaskulär-anastomosierte Transplantate bei 44 Patienten im genannten Zeitraum angewendet. Bei den gestielten Fernlappen waren dies 5 [18,5%] weibliche und 22 [81,5%] männliche, bei den Transplantaten 12 weibliche [27,3%] und 32 [72,7%] männlichen Patienten. Patienten mit einem höheren ASA-Score wurden signifikant häufiger mit einem gestielten Lappen versorgt (p=0,034). Die Tumorresektion und Rekonstruktion betrug bei Patienten mit einem gestielten Fernlappen durchschnittlich 248 Minuten [Narkosedauer Ø 354 Minuten]. Sie war bei mikrochirurgischer Technik mit 480 Minuten signifikant länger [Narkosedauer Ø 584 Minuten, p<0,001].

Schlussfolgerungen: Im Hinblick auf eine immer älter werdende Gesellschaft und steigende Anzahl an Begleiterkrankungen stellen gestielte Fernlappen auch in der Gegenwart eine echte Alternative zur enoralen Rekonstruktion nach ablativer Tumorchirurgie dar.