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Metabolische Chirurgie – operative Standardverfahren zur Behandlung der Adipositas
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Veröffentlicht: | 20. Dezember 2013 |
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Adipositas ist die Pandemie des 21. Jahrhundert. In Deutschland ist inzwischen mehr als die Hälfte der Bevölkerung übergewichtig. Die Patienten leiden dabei nicht nur unter dem Übergewicht allein, vielmehr finden sich als Folge der Adipositas eine Vielzahl von Komorbiditäten: Diabetes mellitus, Metabolisches Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaf-Apnoe-Syndrom, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.
Die konservative Therapie der Adipositas umfaßt Ernährungsberatung und Bewegung, ggf. zusätzlich ein Verhaltenstraining.
Durch diese konservative Behandlung werden allerdings sowohl bezüglich der Gewichtsreduktion als auch der Verbesserung der Komorbiditäten keine dauerhafen Erfolge erreicht. Vielmehr liegt das Gewicht nach Diäten oft über dem Ausgangsgewicht, Jo-Jo-Effekt (Swedish Obesity Study).
Bei Patienten mit einem BMI über 35 kg/m² mit Komorbiditäten, bzw. mit einem BMI über 40 kg/m² ist entsprechend den S3 Leitlinien die Indikation zur zusätzlichen operativen Behandlung indiziert.
Die derzeit etablierten Operationen sind der Magenbypass, die Schlauchmagen-Operation und das Magenband. Sämtliche Operationen werden laparoskopisch durchgeführt. Die dauerhafte Gewichtsreduktion liegt bei 40–80% des Übergewichtes, je nach Eingriff und Compliance. Ebenso wird eine erhebliche Verbesserung der Komorbiditäten erreicht. Insbesondere kann durch die bariatrische/metabolische Chirurgie eine Remission des Typ II Diabetes mellitus in ca. 80% der Fälle erreicht werden.
Die Adipositaschirurgie ist eine elektive Chirurgie mit einer geringen Morbiditäts- und Mortalitätsrate.
Nach erfolgreicher Gewichtsreduktion sind häufig plastisch-chirurgische Korrekturoperationen erforderlich.