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Brustwandrekonstruktionen bei septischen und tumorösen Prozessen
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Veröffentlicht: | 20. Dezember 2013 |
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Pathologische Prozesse an der Thoraxwand werden durch maligne Tumore oder durch infektiöse/septische Komplikationen, z.B. ein Empyema neccesitatis, verursacht. Bei den Malignomen sind drei Hauptgruppen zu unterscheiden. Zum einen eine Tumorinfiltration von „innen“, d.h. das Einbrechen eines Bronchialkarzinoms in die Brustwand sowie die primäre maligne Entartung in der Brustwand (z.B. Chondrosarkom) und schließlich extrathorale ossäre Metastasen (Mamma-, bzw. Nierenzellkarzinom). Als Sonderfall findet sich noch gelegentlich eine isolierte tumoröse Durchsetzung des Sternums. Nach Ausschluss von Fermmetastasen können alle dieser Patienten einer kurativen Resektion zugeführt werden. Wichtig dabei eine strikte Op.-Taktik, wobei neben den tumortragenden Rippen auch die nicht befallene kaudale und kraniale Rippe oder ggf. dasganze Sternum, die komplette Brustwand mit Pleura visceralis, eventl. inklusive der anhaftenden Lunge, reseziert weden müssen. Die dadurch verursachten Defekte werden klassischerweise mit Muskelschwenklappen gedeckt. In Ausnahmefällen sind diese aber unbrauchbar (Zerstörung bei Erstoperation, Kachexie etc.), so dass ein Mehrstufen-Konzept zum Tragen kommt. „En bloc-Resektion“ des Tumors, Brustwandstabilisation mit alloplastischem Material (bevorzugt Goretex Dualmesh), Deckung mit Omentum (Infektionsschutz) und Versiegelung mit Vakuumschwämmen (VAC).Nach circa 4 Wochen kann dann das eingeheilte Omentum mit Spalthaut definitiv versorgt werden. Die Kombination Omentum majus plus VAC hat sich auch bei der Therapie einer septischen bzw. nekrotischen Thoraxwand bewährt und wird zudem bevorzugt bei einer schweren Sternumosteomyelitis eingesetzt. Diese Methode führt zur rascheren Wundgranulation, zur schnelleren Elimination von Keimen und beschleunigt die Konsolidierung infizierter Wundhöhlen.