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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 12.10.2013, Berlin

Alloplastische Verfahren und mikrochirurgische Maßnahmen in der Augenheilkunde

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Berlin, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpw48

doi: 10.3205/13dgpw48, urn:nbn:de:0183-13dgpw485

Veröffentlicht: 20. Dezember 2013

© 2013 Press.
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Gliederung

Text

Werden heutzutage in praktisch allen operativ tätigen Fachrichtungen alloplastische Materialien eingesetzt, so findet die Implantation von Kunstlinsen im Rahmen der Katarakt-Chirurgie mit mehr als 650.000 Operationen im Jahr alleine in Deutschland die mit Abstand am häufigsten genutzte Anwendungsform. Während des 2. Weltkrieges beobachtete Sir Henry Ripley, dass Plexiglassplitter der Cockpitbedachung bei Eintritt in das Auge verwundeter Piloten keine Immunreaktion hervorriefen. Nach dem Krieg entwickelte er aufgrund seiner Erfahrungen Intraokularlinsen. Die britisch medizinische Gesellschaft betrachtete eine solche Implantation als zu risikoreich, so dass Sir Henry Ripley 1949 seine 1. Linsenimplantation geheim durchführte. Nach anfänglichen Komplikationen konnten die Operationstechniken und Materialen verfeinert werden, so dass ab den 70er Jahren die Linsenimplantation als Goldstandard etabliert wurde. Weitere intraokulare Implantationen von alloplastischen Materialen finden sich in der Iris-rekonstruktiven Chirurgie.

In der Lidchirurgie stellt die Implantation von Fascia lata oder Mersilene-Netz im Rahmen der Frontalisschlingensuspension die häufigste Indikationsstellung dar. Ebenso hat sich das Lidloading bei Fascialisparese mit konsekutivem Lagophthalmus bewährt. Die modernen 3D-Verfahren ermöglichen, in der Orbitarekonstruktion passgenaue Wand- und Bodenrekonstruktionen durchzuführen. Zur Auffüllung des Orbitavolumens nach Augapfelverlust wurden in den letzten 130 Jahren unterschiedlichste Materialen implantiert. Die wohl besten Ergebnisse hinsichtlich Funktionalität und kosmetischem Resultat können heutzutage mit dem Einsetzen einer Hydroxylapatit-Plombe erzielt werden.

Einhergehend mit Entwicklung neuer alloplastischer Materialen wurden auch die mikrochirurgischen Techniken gerade in den letzten 30 Jahren optimiert, so dass insbesondere die Risiken und möglicherweise auftretenden Komplikationen der operativen Verfahren deutlich reduziert werden konnten.