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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 12.10.2013, Berlin

Versorgungschancen und Grenzen ambulanter Pflege im Kontext sektorenübergreifender Versorgung

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Berlin, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpw43

doi: 10.3205/13dgpw43, urn:nbn:de:0183-13dgpw431

Veröffentlicht: 20. Dezember 2013

© 2013 Meissner.
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Gliederung

Text

Optimierungsversuche bei sektorenübergreifender Versorgung sind seit einigen Jahren das zentrale Thema gesundheitspolitischer Auseinandersetzungen. Im gleichen Kontext dieser Diskussion steht die politische Forderung „ambulant vor stationär“, um für die Patienten eine wohnortnahe, eine zentrierte und strukturierte Versorgung zu gewährleisten. Die ambulante Pflege spielt hier eine zentrale Rolle, da sie zum einen durch die medizinische Behandlungspflege (SGB V – Häusliche Krankenpflege) die Sicherung der ärztlichen Behandlung und der Verhinderung von Krankenhausaufenthalten bewirkt und zum anderen im Bereich des SGB XI (Pflegeversicherung) zum Teil die komplette pflegerische Versorgung eigenständig übernimmt. Effektivität und Flexibilität stehen hier Bürokratie, Beantragungsverfahren, Genehmigungsvorbehalte und Dokumentationsvorschriften gegenüber. Jede Leistung hat andere Kostenträger und so wird die Forderung nach zielorientierten, flexiblen und auf den Einzelfall abgestimmten Handeln von einem starren, bürokratischen Leistungssystem behindert. Auch die unterschiedlichen strukturellen Voraussetzungen und Unternehmensgrößen der Leistungsanbieter, wie Krankenhäuser, Arztpraxen, MVZ, Sozialdienste, ambulante Pflegedienste stellen, gerade in der Kommunikation, die Anbieter vor enorme Herausforderungen. Kooperation statt Konfrontation, klare Absprachen vor allem aber Verständnis und Wissen über das jeweils andere System der Versorgung wären Lösungsansätze und Chancen einer optimierten, sektorenübergreifender Versorgung.

Nicht die Größe und die Macht des einzelnen Versorgers und nicht die eigenen Interessen sollten im Mittelpunkt einer Kooperation bzw. sektorenübergreifender Versorgung stehen, sondern der Gedanke unter einem gemeinsamen Ziel, das eigene Arbeitsverhalten mit den Arbeitsabläufen, Methoden und Ausrichtungen anderer abzustimmen. Nur, wer das jeweils andere Versorgungssystem kennt und versteht, kann sich in die Lage des Nachversorgers versetzen und so Prioritäten und Notwendigkeiten erkennen.

Ambulante Pflegedienste haben noch viel zu tun, ihre Strukturen und Prozesse zu verbessern. Sie brauchen aber dafür vernünftige und deutlich bessere Rahmenbedingungen und die Nutzer haben diese Veränderung dringend verdient. Ambulante Pflege könnte doch wesentlich mehr und flexibler leisten, wenn die störenden Faktoren verbessert und die beschriebenen Möglichkeiten von allen Beteiligten umgesetzt werden würden. Nicht Systemorientierung, sondern Patientenorientierung bietet die Chance nachhaltig und gemeinsam Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten.