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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 12.10.2013, Berlin

Mikrochirurgische Maßnahmen und alloplastische Verfahren in der Neurochirurgie

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Berlin, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpw41

doi: 10.3205/13dgpw41, urn:nbn:de:0183-13dgpw413

Veröffentlicht: 20. Dezember 2013

© 2013 Ludwig.
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Gliederung

Text

Neurochirurgische Indikationen betreffen häufig nicht nur bedingt durch den Zugang ossäre Anteile des Craniums und der Schädelbasis. Sowohl bei Fehlbildungen in der Kinderneurochirurgie als auch bei tumorösen, entzündlichen und traumatischen Läsionen sind Anteile der Schädelbasis betroffen. Die Schädelbasis umfasst den unteren Teil des Schädels einschließlich der Übergänge zur Halswirbelsäule, zum Nasen-Rachenraum und zum Gesichtsschädel.Von besonderer Bedeutung ist die embryonale Nähe zur Rathke Tasche und den Kiemenbogenstrukturen. Durch die enge anatomische Beziehung zu den tief und basal gelegenen Strukturen des Gehirns wirken sich hier Krankheitsherde frühzeitig aus und haben einen hohen Krankheitswert durch Affektion von Hirnstamm und Hirnnerven, vaskulären Strukturen und des endokrinen Systems Hypothalamus – Hypophyse. Bei operativen Eingriffen vor allem an der Schädelbasis und bei Rekonstruktion kommt dem wasserdichten Duraverschluss eine sehr hohe Bedeutung zu. Alloplastische Verfahren dienen hier der Rekonstruktion destruierter oder entfernter Knochenstrukturen durch Ersatz mit Split graft Techniken, Custom Bone, Palacos in früheren Zeiten, Titanmesh und Deckung mit Duraersatzmaterialien.

In der Akutphase von Traumen gibt es nur vitale Operationsindikationen zur Parenchym- oder Nervendekompression, Hämatomevakuation, Hirnödem-Therapie und Neuro-Protektion. Die Rekonstruktion destruierter Anteile bleibt dem Eingriff im Intervall und nach Abheilung des Hirnödems vorbehalten. Dann werden die Strukturen häufig interdisziplinär rekonstruiert, in erster Linie kommt autologes Material zum Einsatz zur Deckung der Dura und Rekonstruktion von Kalotte und Gesichtsschädel mit autologem Knochen (Split Graft) oder alloplastischem Ersatzmaterial.

Das neurochirurgische Vorgehen ist immer mikrochirurgisch, eventuell zusätzlich endoskopisch assistiert, die Neuronavigation wird dabei häufig zur Minimalisierung der Zugänge genutzt.