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Schnittstellenmanagement Entlassung – Wunsch und Wirklichkeit
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Veröffentlicht: | 20. Dezember 2013 |
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Der soziodemografische Wandel fordert das deutsche Gesundheitssystem heraus. Mit den gesellschaftlichen Entwicklungen, wie steigender Lebenserwartung und Multimorbidität der Bevölkerung, der Zunahme chronischer Erkrankungen, sowie den zunehmenden Einzelhaushalten mit meist geringer familiärer Unterstützung wachsen die Anforderungen an das Gesundheitswesen. Der Bedarf an Unterstützungsleistungen steigt. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt ständig zu und gleichzeitig werden die Ressourcen im Gesundheitswesen knapper.
Nicht selten kommt es unmittelbar nach der stationären Entlassung zu Versorgungsbrüchen oder zu sogenannten „Drehtüreffekten“, d.h. Patienten werden unmittelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder aufgenommen. Der Begriff der „Versorgungsbrüche“ fällt oft in Verbindung mit dem Ausdruck „Schnittstellenproblematik“ und bezeichnet Informationsverluste, die hauptsächlich beim Übertritt von einem Versorgungsbereiche in einen anderen auftreten. Mögliche Schnittstellen sind der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen wie den Pflegenden, Ärzten, Sozialarbeitern und Therapeuten, die Kommunikation mit Kostenträgern wie den gesetzlichen Sozialversicherungen oder der Wechsel von der ambulanten in die stationäre Versorgung.
In diesem Beitrag soll ein Projekt zur Implementierung des Entlassungsmanagements auf einer interdisziplinären Station mit internistischen, angiologischen und geriatrischen Patienten verteilt auf 64 Betten vorgestellt werden. Das Vorgehen der Projektgruppe wird beschrieben und die Ziele sowie die Bedeutung des Entlassungsmanagements in Anlehnung auf die Vorgaben des Expertenstandards aufgezeigt.
Der Stellenwert des Entlassungsmanagements soll beleuchtet werden, ebenso wie die notwendigen Rahmenbedingungen und Maßnahmen für die angemessene Umsetzung des Expertenstandards in die Praxis.