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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

10.10. - 12.10.2013, Berlin

Laudatio für em. Univ. Prof. Dr. med. Rahim Rahmanzadeh

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Berlin, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpw15

doi: 10.3205/13dgpw15, urn:nbn:de:0183-13dgpw158

Veröffentlicht: 20. Dezember 2013

© 2013 Faensen.
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Gliederung

Text

Betrachtet man das Lebenswerk des Karl-Schuchardt-Medaillenträgers Rahim Rahmanzadeh, so erkennt man eine äußerst ungewöhnliche Karriere, die nur von einer ungewöhnlichen Persönlichkeit erlebt und gestaltet werden konnte.

Geboren und aufgewachsen im Iran, wo er die Hochschulreife erlangte, absolvierte er das Medizinstudium in Istanbul, ohne anfangs türkische Sprachkenntnisse zu haben.

Sein Ziel, für die Facharztausbildung in die Vereinigten Staaten zu reisen, wurde in Deutschland vereitelt, wo ihn Studienfreunde während seiner Hochzeitsreise überredeten, zu bleiben.

So landete er 1961 in München, sprach kein Wort Deutsch und erhielt durch Vermittlung von Freunden eine Stelle in Mannheim, wo sein chirurgisches Talent und seine Einsatzbereitschaft so anerkannt wurden, dass er zur Weiterbildung an die Universität Mainz empfohlen wurde, wo er 1964 unter Prof. Kümmerle Oberarzt wurde und 1968 1. Oberarzt in der mit Prof. Schweikert neu geschaffenen Unfallchirurgischen Universitätsklinik, wo er sich 1972 habilitierte und zum apl. Prof. ernannt wurde.

Trotz vieler Angebote nahm er 1974 einen Ruf an die Freie Universität als Ordinarius für die Einrichtung der Klinik und die Übernahme des Lehrstuhles für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum Steglitz an, wofür ihm seine Schüler noch heute dankbar sind. Dort gelang es ihm, die Klinik zu einer der erfolgreichsten auf ihrem Gebiet zu machen.

Von 1993 bis zu seiner Emeritierung 2001 war er geschäftsführender Direktor des Fachbereichs Chirurgie. Die Wertschätzung seiner Tätigkeit zeigte sich durch die Übertragung vieler Präsidentschaften, Ämter und Auszeichnungen:

  • 1977/78 Präsident der Berliner Gesellschaft für Unfallheilkunde
  • 1984/85 Präsident der Berliner Gesellschaft für Chirurgie
  • 1988Verleihung des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse
  • Seit 1988 Obmann des Arbeitskreises Osteosynthese der AO und Ehrenmitglied der bedeutendsten internationalen Fachgesellschaft
  • 1992 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
  • 1993 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
  • 1999 Verleihung der Dieffenbach-Ehrenbüste der DGU und
  • Verleihung der Karl-Schuchardt-Medaille durch die Deutsche Gesellschaft für Plastische- und Wiederherstellungschirurgie

350 Vorträge und über 350 Publikationen aus seiner Abteilung, 7 Habilitanten, über 100 erfolgreiche Doktoranden und die „Steglitzer Unfalltagung“ zeigen seinen Erfolg als Chirurg und Wissenschaftler.

Die Beschreibung seines Lebenswerkes bliebe unvollständig ohne die Würdigungseiner sozialen Kompetenz, die eine freundschaftlicher Atmosphäre schuf, an die wir uns gerne erinnern.

So ist es für mich eine Ehre und eine Freude, Dir im Namen dieser Fachgesellschaft und im NamenDeiner Schüler zu der Verleihung der Ehrenbüste für Dein Lebenswerk zu gratulieren und Dir im Kreis Deiner Familie mit Deiner Frau, zwei Kindern und fünf Enkeln noch viele glückliche Jahre zu wünschen.