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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Minimal-invasive navigationsgestützte Biopsien in der Orbita

Meeting Abstract

  • M. Rana - Hannover
  • H. Essig - Hannover
  • M. Rücker - Hannover
  • A. Eckardt - Hannover
  • N.-C. Gellrich - Hannover

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw35

doi: 10.3205/12dgpw35, urn:nbn:de:0183-12dgpw356

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Rana et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Raumforderungen, die sich unverschieblich an knöchernen Strukturen befinden, lassen sich mit Hilfe der intraoperativen Navigation auffinden. Das ist umso entscheidender, je näher die räumliche Beziehung zu wichtigen Nachbarstrukturen lokalisiert (z. B. Sehnerv, Augengefäße) und je unübersichtlicher der Zugangsweg ist. Hilfreich ist die Navigation jedoch auch dann, wenn sich die Raumforderung im Weichgewebe unmittelbar benachbart zu knöchernen (immobilen) Strukturen befindet und anatomische Nachbarstrukturen gefährdet sind.

So kann man bei einer unklaren Raumforderung in der Nähe von sensiblen anatomischen Regionen zunächst diese Raumforderung dreidimensional analysieren und navigations-gestützt lokalisieren. Mit Hilfe des computer-gestützten Navigationssystems kann das Gewebe mit der Biopsie-Zange gezielte für die histologische Begutachtung reseziert werden. Zusammenfassend könnten wir uns, unter Zuhilfenahme dieses Systems, für den minimal-invasiven Zugang zur Probegewinnung entscheiden und so möglicherweise einen großen operativen Zugang mit all seinen potenziellen Komplikationen vermeiden.

Material und Methode: Zur Demonstration dieser Methode operierten wir 5 Patienten mit Hilfe der computer-assistierten Chirurgie. Dabei wurden neben den demographischen Daten der Patienten die preoperative Planungszeit, intraoperative Operationszeit und Genauigkeit der Referenzierung bestimmt.

Ergebnis: Preoperative Planung nahm inklusive Überprüfung aller Arbeitschritte im Mittel 20 Minuten in Anspruch. Intraoperative Operationszeit variierte aufgrund Unterschiedlicher Zugangswege. Die Genauigkeit der Referenzierung lag bei 1,3±0,6 mm.

Schlussfolgerung: Mit Hilfe der computer-assistierten Chirurgie kann der retromaxilläre Raum, welcher häufig aus Gründen der Übersicht von präaurikulär oder retromandibulär dargestellt werden muss, durch die Anwendung der Infrarotlokalisation von intraoral aufgesucht werden. Dies verringert deutlich die Morbidität der Eingriffe bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheit bei der Resektion unter Schonung benachbarter Strukturen.