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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Indikation für den Gebrauch von steriler rekonstruktiver Gewebematrix in primärer und sekundärer Brustrekonstruktion – erste Erfahrungen

Meeting Abstract

  • J. Krupa - Leicester, UK
  • E.v. Heften - Leicester, UK
  • M. Kaushik - Leicester, UK
  • I. Michalakis - Leicester, UK

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw28

doi: 10.3205/12dgpw28, urn:nbn:de:0183-12dgpw283

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Krupa et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Anwendung von sterilen rekonstruktiven Gewebematrizen eröffnet neue Möglichkeiten für Patienten, die implantatbasierte Brustrekonstruktion benötigen. Sie bieten zusätzliche Implantatdeckung, Unterstützung des Hautlappens und helfen die Position des Implantats zu erhalten. Wir präsentieren unsere ersten Erfahrungen in der Anwendung von porkiner steriler Gewebematrix (Strattice) in verschiedenen klinischen Szenarien. Die Charakteristika des Materials, die Indikationen für die Anwendungen, die Implantationstechniken und postoperativen Ergebnisse werden diskutiert.

Methode: Strattice wurde in der Brustrekonstruktion von 15 Patienten in der Brustrekonstruktion benutzt. Dabei gab es drei verschiedene Indikationen:

1.
Patienten mit kleiner bis moderater Brustgröße, Haut- oder Brustwarzenerhaltender Mastektomie mit subpektoralem Implantat (n=8).
2.
Patienten mit großvolumiger, ptotischer Brust, hautreduzierender Mastektomie mit Expander oder Expander-Implantat (n=6).
3.
Patienten mit schlechter Weichteildeckung, einen Revisionseingriff wegen Kapselkontraktur/suboptimaler Ausdehnung erforderte (n=1).

Die Patentien erhielten eine klinische Beurteilung sowie Prä- und postoperative Fotodokumentation.

Ergebnisse: Alle Patienten hatten den gleichen Operateur (JK). Die durchschnittliche Nachsorgezeit betrug 6 Monate (Variation 2–18 Monate). Es gab keinen Fall von Implantatverlust oder Hautnekrose. Ein Patient entwickelte Implantatfaltenbildung aufgrund dünner Hautdeckung. In einem Fall kam es zu periprothetischer Seromabildung. Die Patientenzufriedenheit war hoch (90%).

Schlussfolgerung: Die sterile rekonstruktive Gewebematrix ermöglichte eine unmittelbare Brustrekonstruktion in einem Eingriff für ausgewählte Patienten ohne größere Komplikationen. Sie erwiesen sich ebenfalls hilfreich in der stufenweisen Rekonstruktion und in dem Wiedereingriff. Es handelt sich um eine kleine Serie mit kurzer Nachsorgezeit. Unsere ersten Ergebnisse sind ermutigend, jedoch ist eine längere Nachsorge nötig um die Rolle, Risiken und Anwendungen der Gewebematrix abschließend zu beurteilen.