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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Komplikationen kutaner Chirurgie bei Patienten unter Einnahme gerinnungsinhibierender Substanzen (Acetylsalicylsäure und Clopidogrel)

Meeting Abstract

  • W. Eichhorn - Hamburg
  • R. Smeets - Hamburg
  • O. Vorwig - Hamburg
  • M. Blessmann - Hamburg
  • M. Eichhorn - Hamburg
  • M. Heiland - Hamburg
  • A. Al Dam - Hamburg
  • H. Hanken - Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw10

doi: 10.3205/12dgpw10, urn:nbn:de:0183-12dgpw100

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Eichhorn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine gerinnungsinhibierende Therapie mit ASS und Clopidogrel ist für Patienten, die beispielweise einen Myokardinfarkt erlitten haben oder an einer koronaren Herzkrankheit leiden, von essentieller Bedeutung. Die Frage, diese Therapie für eine operative Therapie von Hautläsionen zu unterbrechen oder fortzuführen, wird kontrovers diskutiert. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Komplikationsrate bei Patienten unter Fortsetzung der gerinnungsinhibierenden Therapie im Vergleich zu einer Kontrolle zu bestimmen, bei denen gut- und bösartige Hauttumore entfernt wurden.

Material und Methodik: Bei 229 Patienten, 170 Männer, 59 Frauen, mit einem durchschnittlichen Alter von 76 Jahren (42–93 Jahre) wurden 351 Eingriffe vorgenommen. Ätiologisch konnte in 14% eine aktinische Keratose, 7% eine seborrhoische Keratose, 1% ein Keratoakanthom, 41% ein Basalzellkarzinom, 25% ein spinozelluläres Karzinom, 1% eine Lentigo maligna und in 11% eine sonstige Ursache festgestellt werden. Bei malignen Hautveränderungen dominierte ein zweizeitiges Vorgehen im Sinne einer Excision nach Mohs und plastischer Deckung im Intervall, bei benignen eine Excisionsbiopsie mit plastischer Deckung in einer Sitzung. Die Kontrollgruppe bestand aus 124 Patienten, Durchschnittsalter 74 Jahre. Kontrolltermine fanden am ersten, dritten, fünften, siebten, zehnten und 14. Tag statt. Alle Patienten wurden in Lokalanästhesie unter ambulanten Bedingungen operiert.

Ergebnisse: Die Nachblutungshäufigkeit betrug in der gerinnungsinhibierten Gruppe 3,9% und in der Kontrollgruppe 2,8%. Ein stationärer Aufenthalt war bei 4 Patienten der ersten Gruppe und 1 Patienten der Kontrollgruppe erforderlich.

Schlussfolgerung: Eine Entfernung gut- und bösartiger Hautläsionen kann unter Fortsetzung der gerinnungsinhibierenden Therapie mit ASS und Clopidogrel auf ambulanter sicher vorgenommen werden.